Wissenschaftlicher Fortschritt: Össur- und Ottobock-Research Trust Fund
Wissenschaftlicher Fortschritt: Össur- und Ottobock-Research Trust Fund
16.05.2022
Durch technologische Innovation kann die Lebensqualität von Menschen verbessert werden, die auf Prothesen angewiesen sind. Der Össur- und Ottobock-Research Trust Fund wurde an der Universität von Island gegründet, um die wissenschaftliche Forschung in der Prothetik weiter voranzutreiben. Össur und Ottobock, zwei der weltweit führenden Innovatoren der Prothesentechnik, laden Forschende auf der ganzen Welt dazu ein, die Anwendbarkeit von Mensch-Maschine-Schnittstellen zum Nutzen von Prothesenanwender*innen zu analysieren und zu validieren.
"Gemeinsam für den wissenschaftlichen Fortschritt" ist das Motto des Össur und Ottobock Research Trust Fund.
Durch diese einmalige Gelegenheit können Forschende am wissenschaftlichen Fortschritt auf dem Gebiet der Prothetik teilhaben. Ausgewählte Forschungsprojekte werden mit 150.000 bis 500.000 USD und einer Laufzeit von bis zu drei Jahren gefördert.
Internationale Forschende können sich bis Ende 2022 bewerben. Eingereichte Projekte sollen sich auf Forschungsfragen konzentrieren, die sich unmittelbar auf die Anwendbarkeit der Mensch-Maschine-Schnittstellen in der Prothetik auswirken. Dabei kann es sich um den Bereich technischer Lösungen handeln, aber auch um klinische Anwendungen oder sogar um psychologische und ethische Fragen. Der Fonds kann nationale oder internationale Forschungsprogramme ergänzen, wie das DARPA Haptics Programm oder einige europäische Förderinitiativen.
Es wäre zu begrüßen, wenn die vorgeschlagenen Forschungsprojekte Nutzen aus den Ergebnissen solcher Programme oder Initiativen ziehen. Der internationale wettbewerbsorientierte Fond ist offen für alle Vorschläge zu angewandten wissenschaftlichen Forschungsprojekten mit Schwerpunkt auf: Validierung der Funktion von Steuerungssystemen (z.B. neuronale oder EMG-Steuerung) für Prothesen (mit oder ohne sensorisches Feedback), Validierung der Kompatibilität/Nutzbarkeit neuartiger Steuerungsmethoden mit derzeit verfügbaren prothetischen Hilfsmitteln, Weiterentwicklung des Technological Readiness Level (TRL) von Hilfsmitteln/Komponenten für die Steuerung von Prothesen, bei denen bereits ein Konzeptnachweis am Menschen erbracht wurde.
Forschende oder Forschungsteams, die eine angemessene Erfolgsbilanz in der einschlägigen Forschung vorweisen können sich bewerben. Das können Wissenschaftler*innen oder Studierende sein, die in Forschung an Universitäten, Forschungsinstituten, in klinischen Teams sowie Unternehmen aus der ganzen Welt involviert sind. Angenommene Projekte werden in einer Größenordnung von 150.000 bis 500.000 USD gefördert. Personalkosten, Reisen, Verbrauchsgüter, Gemeinkosten (pauschal 25 % der direkten Kosten). Die Dauer der Finanzierung beträgt maximal drei Jahre und die Abgabe soll bis zum 31. Dezember 2022 erfolgen. Bei einer Auswahl zur nächsten Runde werden Forschende eingeladen, ihr Projekt bis Ende März 2023 einem Gremium zu präsentieren. Der Förderzeitraum wird voraussichtlich am 01.07.2023 beginnen.
Der Zweck des Össur und Ottobock Research Trust Fund ist die Finanzierung von Grundlagenforschungsprojekten und der angewandten Forschung auf dem Gebiet der fortgeschrittenen neuronalen Steuerung von Gliedmaßenprothesen. Gegründet wurde der Fond an der Universität von Island mit finanzieller Unterstützung von Össur und Ottobock, zwei der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Prothetik und Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Einschränkungen: Össur wurde 1971 in Island gegründet und hat seinen Sitz in Reykjavík. Ottobock wurde 1919 in Deutschland gegründet und hat seinen Sitz in Duderstadt. Durch die Einrichtung des Fonds wollen beide Unternehmen die Entwicklung innovativer Technologien fördern, die die Mobilität und Lebensqualität der AnwenderInnen verbessern können.