An dem unter der Leitung der PFH Private Hochschule Göttingen durchgeführten Projekt beteiligen sich mit der Thomas More University, Belgien, und der Scuola Superiore Sant'Anna, Pisa, etablierte Hochschulen im Bereich der Prothetik und Orthetik. Zudem bringen Human Study e.V., Nürnberg, und die blinc eG, Göttingen, ihre Expertise in Blended-Distance-Learning-Programmen und in der Entwicklung von innovativen Lehrmethoden im internationalen Umfeld ein.
Basierend auf einer Analyse zum bestehenden Bildungsangebot und EU-weit bestehenden Bedarfen in der Orthopädietechnik entwickelt das Forschungskonsortium nun ein innovatives Lehrmodell für die Orthopädietechnik, welches EU-weit übertragbar sein soll.
"Wir wollen damit insbesondere dem enormen Mangel an ausgebildeten Fachkräften im Bereich der Orthopädietechnik, der durch die bestehenden Bildungs- und Ausbildungssysteme nicht gedeckt wird, entgegengenwirken", erklärt Prof. Dr. med. Frank Braatz, Professor für medizinische Orthobionik an der PFH. "Mit der Entwicklung und Implementierung eines innovativen Bildungsangebots soll sowohl den praxisorientierten Anforderungen des Arbeitsmarktes als auch den Qualitätsstandards der Schulen und Hochschulen Rechnung getragen werden", so Braatz weiter. Dabei orientiert sich das Lehrmodell an den internationalen Standards für die Patientenversorgung, die vom Internationalen Dachverband für Orthopädietechnik (ISPO) für die Ausbildung definiert und nach denen Hochschulen und Bildungsprogramme weltweit akkreditiert werden.
Den ersten Teil des von der EU im Rahmen des Programms "Erasmus+ Strategische Partnerschaften" geförderten Projekt PROMOTE hat das Forschungsteam bereits abgeschlossen. Im ersten Schritt hat das Projektteam mittels verschiedener Befragungsmethoden, unter anderem über Desk Research, einen umfangreichen Fragebogen an Schulen und Hochschulen sowie mittels persönlicher Interviews mit Industrievertretern EU-weit Daten über das aktuelle Bildungsangebot und die derzeitigen Bedarfe zusammengetragen. Auf Basis dieser Ergebnisse werden in den nächsten Schritten die erforderlichen Kompetenzen für die zukünftigen Fachkräfte identifiziert, Lern- und Lehrinhalte definiert sowie eine Lernplattform entwickelt.
Ziel des Projekts ist es, ein modulares Lehrangebot für ausgebildete Fachkräfte, Studierende und Lehrende zu entwickeln, das sowohl klassische Fortbildungsbausteine beinhaltet als auch Spezialisierungen ermöglicht. Basis wird ein englischsprachiges Blended-Learning-Format mit Online- und Präsenzphasen sein, welches den ISPO-Qualitätskriterien entspricht. Die Laufzeit des Projekts ist auf drei Jahre ausgerichtet. Die EU fördert das Projekt im Rahmen des Programms "Erasmus+ 2020 / Strategische Partnerschaften im Bereich Hochschulbildung".
REHACARE.de; Quelle: PFH Private Hochschule Göttingen