"Das zweistellige Umsatzwachstum in einem angesichts der Corona-Pandemie sehr herausfordernden Umfeld bestätigt unsere starke Aufstellung und erfolgreiche Strategie als europäischer HealthTech-Champion in der tragbaren menschlichen Bionik", sagt Philipp Schulte-Noelle, CEO von Ottobock. "Von der Prothetik und der Neuro-Orthetik bis hin zu bionischen Exoskeletten verbessern wir die Lebensqualität von Menschen weltweit und ermöglichen ihnen, ihre Bewegungsfreiheit wiederzuerlangen oder zu erhalten."
Ottobock erzielte im Geschäftsjahr 2021 in allen Regionen (Westeuropa, Nordamerika und dem Rest der Welt) zweistellige Wachstumsraten. Stärkster organischer Wachstumstreiber war 2021 insbesondere der Bereich Prothesen. So hat Ottobock unter anderem erfolgreich eine neue Version der Mikroprozessor-gesteuerten Knieprothese Kenevo auf den Markt gebracht.
Neben dem organischen Wachstum in allen Regionen hat Ottobock zusätzliches Umsatzpotenzial durch gezielte Akquisitionen in strategisch wichtigen Wachstumsfeldern vor allem im Bereich NeuroMobility und Exoskelette erschlossen. Im Zukunftsbereich NeuroMobility hat sich Ottobock mit dem schwedischen Start-up Exoneural Network verstärkt, das den innovativen "Exopulse Mollii Suit" zur Mobilisierung bei Muskelerkrankungen wie Schlaganfall, Cerebralparese und Multiple Sklerose entwickelt hat. Mit der Übernahme des US-amerikanischen Exoskelett-Spezialisten suitX ist Ottobock zu einem weltweit führenden Anbieter für Exoskelette aufgestiegen und ist so vielversprechend für das erwartete dynamische Wachstum in diesem Zukunftsmarkt positioniert.
Seit mehr als einem Jahrhundert treibt Ottobock Innovationen voran, um Behandlungsergebnisse zu verbessern. 2021 investierte das Unternehmen 7,4 Prozent des Umsatzes in Forschung & Entwicklung (Vorjahr: 6,9 Prozent). Das Unternehmen hält 1.950 erteilte Patente und hat etwa 770 weitere Patente angemeldet. Darunter sind zahlreiche technische Innovationen für den paralympischen Sport. Im Jahr 2021 wurden Ottobock 170 Patente neu erteilt. Ottobock erzielt kontinuierlich Fortschritte in der Digitalisierung der Versorgungsprozesse. So hat das Unternehmen etwa nach der erfolgreichen Premiere in Frankreich auch in den USA die "MyCro Band Cranial Helmets" eingeführt. Diese digital angepassten und 3D-gedruckten Babyhelme korrigieren eine deformierte Kopfform bei Säuglingen. Inzwischen versorgt Ottobock mit dem Produkt jeden Monat hunderte Babys beiderseits des Atlantiks.
Auch für die Anfertigung von Unterschenkelprothesen bietet Ottobock Orthopädietechniker*innen eine ganzheitliche Plattformlösung an. Der Prozess beginnt mit dem schnellen und präzisen Scannen des Stumpfes („iFab EasyScan“), geht über die intuitive Modifikation in der 3D-Scansoftware und reicht bis zum Einsatz von Test- und Definitivversorgungen mit einer individuellen, passgenauen Prothese, dem "MyFit TT-Schaft". Dieser Prozess reduziert nicht zuletzt den Verbrauch von Gips, der bei der herkömmlichen Schafterstellung anfällt. Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung des Angebots für Orthopädietechniker*innen. Mit der "GreenLine" hat Ottobock eine Produktlinie aus Materialien entworfen, welche im Vergleich zu Bestandsprodukten umweltfreundlicher und bei der Verarbeitung weniger gesundheitsschädlich für die Orthopädietechniker*innen sind. Dabei setzt Ottobock auf ein innovatives phthalatfreies Härtepulver, das den Beginn einer neuen Generation von Werkstoffen markiert, die Funktionalität und Arbeitsschutz ideal miteinander verbinden.
"Der Angriff Russlands auf die Ukraine wie auch die Inflation und die gestörten Lieferketten bringen sehr hohe Unsicherheiten für die wirtschaftliche Entwicklung mit sich. Dennoch sind wir aus heutiger Sicht zuversichtlich, dass wir im Geschäftsjahr 2022 unseren Wachstumskurs fortsetzen können", sagt Philipp Schulte-Noelle, CEO von Ottobock. Im Zuge der strategischen Weiterentwicklung der Organisationsstruktur von Ottobock wurden die Geschäftszahlen 2021 erstmals entsprechend des internationalen Rechnungslegungstandards IFRS erstellt. "Mit der Umstellung unserer Rechnungslegung haben wir einen weiteren, wichtigen Meilenstein in Richtung Kapitalmarktfähigkeit erreicht. Damit schaffen wir die Voraussetzung, um zum richtigen Zeitpunkt alle Optionen in der Hand zu haben, um unser künftiges Wachstum optimal zu unterstützen", sagt CFO Kathrin Dahnke.
* Bereinigtes EBITDA: EBITDA bereinigt um Sondereffekte.
** Operative EBITDA-Marge: das Verhältnis des bereinigten EBITDA zum Umsatz.
REHACARE.de; Quelle: Ottobock SE & Co. KGaA