In Kooperation mit dem Institut für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement der Sigmund Freud Privatuniversität Wien und dem Erhebungsinstitut infas quo stellt die opta data Zukunfts-Stiftung ihre neue Pflegestudie 2022 vor. Vorerst wurde die Pflegestudie in ihrer Kurzversion veröffentlicht. Die Vollversion wird ebenfalls ab Juli zur Verfügung stehen.
Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen der Babyboomer-Generation und der Pflege in der Zukunft. Die Studie identifiziert große ungelöste Probleme und hat dabei gezielt die Babyboomer als Teilnehmergruppe ausgewählt, weil sich erstmalig fünf Generationen gleichzeitig mit dem Thema Pflege auseinandersetzen. Hintergrund der Studie ist die Messung der Pflegeerfahrung von Babyboomern, die Abschätzung des eigenen Pflegerisikos, die Einstellungen zur eigenen Pflege und die Visionen zur Pflege in der Zukunft.
Dabei sind die teilnehmenden Babyboomer der Jahrgänge 1955-1969 gewesen und wurden mittels eines leitfadengestützten Interviewbogens befragt. Das Pflegerisiko dieser Generation wird eine exponentielle Steigerung erfahren und in den Jahrzehnten nach 2030 werden die Pflegeeinrichtungen überfüllt sein. Bis 2030 wird ein Anstieg der Pflegebedürftigen um 30 Prozent prognostiziert. Bedeutet: von etwa 4 Millionen bis zu 6 Millionen Menschen. Das bedeutet, dass in Zukunft über 500.000 Pflegekräfte fehlen, denn bereits jetzt ist ein klaffendes Loch von 300.000 nicht besetzten Stellen zu beklagen.
Die Studie hat gezeigt, dass sich die meisten Menschen in der Babyboomer-Generation nicht mit dem Thema Pflege auseinandersetzen möchten und 79 Prozent der Befragten sehen den Staat in der Verantwortung, die Pflege zu organisieren und die Kosten zu tragen. 84 Prozent der Befragten sehen Pflege als Schicksal, auf das man sich nicht vorbereiten könne, d. h. 78 Prozent der Babyboomer planen ihre eigene Pflege nicht und setzen sich mit dem Thema nicht auseinander. 51 Prozent empfinden das Thema Pflege als unangenehm.
REHACARE.de; Quelle: opta data Stiftung & Co. KG