Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?
Antonia Feistenauer: Ehrlich gesagt: Selbstakzeptanz.
Erst in den letzten Jahren habe ich gelernt, dass ich völlig in Ordnung bin. Dass Autismus nichts Schlechtes ist und ich mich für eine Behinderung/Erkrankung absolut nicht schämen muss. Es war ein weiter Weg dorthin und ich musste sogar einige Kontakte hinter mir lassen. Heute möchte ich über solche Themen aufklären, um Vorurteilen entgegenzuwirken und um anderen Mut zu machen, die diese Reise vielleicht noch vor sich haben. Meine größte Hilfe war mein Ehemann. Dadurch, dass er mich einfach akzeptiert und liebt, wie ich bin, und mir geholfen hat, mich selbst zu ergründen und zu akzeptieren.
Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?
Antonia Feistenauer: Dass Barrierefreiheit immer noch ein riesengroßes Problem ist. Abstand halten ist zum Beispiel kaum möglich, wenn eine fremde Person eine Tür aufhalten oder generell helfen muss. Auch ist wieder sichtbar, dass viele Gebäude einfach nicht mit dem Rollstuhl erreichbar sind, wie beispielsweise viele Impf- und Testzentren.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?
Antonia Feistenauer: Stephen Hawking, weil wir ähnliche Ansichten haben/hatten und er ein unglaubliches Genie war. Er ist ein richtiges Idol für mich und seine Arbeiten faszinieren mich total. Durch ihn hab ich erst entdeckt, wie spannend Physik eigentlich ist. Und Raúl Krauthausen – weil er einfach ein cooler Typ ist!
Was war Ihr schönstes REHACARE-Erlebnis?
Antonia Feistenauer: Leider war ich noch nie da – aber hoffentlich mal, sobald es möglich ist!
Was ich noch sagen wollte …
Antonia Feistenauer: Jedem, der diese Reise noch vor sich hat, möchte ich sagen: Du bist gut, so wie du bist, und genauso wertvoll wie jede*r andere auch. Ich habe immer gerne ein offenes Ohr.