Was bringt Sie zum Lachen?
Benjamin Schmidt: So unfassbar viel! Mal meine Tochter, Freunde, mal ein Buch von Terry Pratchett oder dänische Komödien. Das Leben an sich ist oft eine komische Sache, ich glaube, ich habe sehr, sehr viel in meinem Leben schon gelacht.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bis jetzt noch nicht getraut?
Benjamin Schmidt: Es sind eigentlich immer logistische oder finanzielle Hürden – oder beides – die mich von etwas abhalten, nicht die Angst davor. Ich möchte demnächst eigentlich nur ein neues Buch veröffentlichen, mit den Aufnahmen einer Platte beginnen und ein Trip nach Norwegen wäre noch schön. Nichts, was einen einschüchtern müsste…
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Benjamin Schmidt: Puh… ich denke, auch hier sind Freunde und Familienmitglieder die größten Einflussgeber. Ich bewege mich in einem sehr kreativen Umfeld und auch fernab davon finde ich an verschiedenen Menschen auf verschiedene Art beeindruckende Eigenschaften.
Gut – aber ich würde auch sagen, dass besonders Autoren und Musiker einen nicht unerheblichen Einfluss auf mich hatten. Henry Miller etwa, Knut Hamsun, Rilke, aber auch Herrndorf und Lovecraft und Poe natürlich, nur um einige Bekannte zu nennen. In der Musik waren das Joy Division, The Doors und vieles aus der Grufti-Ecke. Düsteres, schräges Zeug halt.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftagter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Benjamin Schmidt: Ich fürchte, da kenne ich mich zu wenig aus. "Politische" Entscheidungen und deren Realisierbarkeit hängen ja oft von vielen anderen Faktoren ab als der bloßen Wunsch- oder Idealvorstellung. Und der Vernunft halber muss einfach vieles auch individuell begutachtet werden.
Ich fände es aber schön, wenn die Kulturorte und Wohnräume generell barrierefrei wären. Eine einwandfreie Infrastruktur müsste überall vorhanden sein. Und überhaupt sollte man einen Behindertenbeauftragten gar nicht brauchen, weil es einfach selbstverständlich sein sollte, dass viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gleichberechtigt und vor allem miteinander leben können. Behinderte dürfen keine Randgruppe sein, an die man sich erst herantasten muss. Deshalb würde ich auch Kunst- und Kulturveranstaltungen und Vereine fördern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, in dieser Richtung aufklärend und kreativ zu wirken.