Was bringt Sie zum Lachen?
Christian Kiermeier: Vieles, in erster Linie meine Freunde und meine Familie. Man sagt mir immer nach, ich hätte einen trockenen und schwarzen Humor. Bestreiten kann ich das wohl auch nicht wirklich, obwohl ich es eher als Situationskomik verstehen würde.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Christian Kiermeier: Da gibt es momentan ehrlich gesagt nichts. Man könnte sagen, ich bin derzeit wunschlos glücklich. Die Wünsche, die ich hatte, waren eher bescheidener Natur – zum Beispiel mein erstes Tattoo oder das Erstellen meiner Website – und die konnte ich ja glücklicherweise auch umsetzen.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Christian Kiermeier: Herbert Powell (fiktionaler Charakter aus der Serie Die Simpsons; Anm. d. Red.) mit seinem Satz "Weggeworfene Pizzaschachteln sind eine überaus preiswerte Käsequelle" – dieser Satz hat mir die Augen über die Wegwerfgesellschaft geöffnet.
Nein ernsthaft, ich glaube nicht, dass es den einen Menschen gibt, der mich am meisten beeinflusst hat. Ich sehe mich da schon eher als ein Mosaikbild, an dem sehr viele Menschen beteiligt waren und immer noch sind. Am meisten aber sicherlich meine Eltern.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Christian Kiermeier: Um ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung, was meine erste Amtshandlung wäre. Ich denke, unsere Gesellschaft ist leider nicht so offen und tolerant, wie man immer meinen möchte – sowohl in Bezug auf allgemeine Dinge als auch speziell in Bezug auf Menschen mit Behinderung. Genau an diesem Punkt muss man ansetzen, denke ich: Die Berührungsängste, die es zu oft gibt, müssten abgebaut und Vorurteile entkräftet werden. Daran sollten wir alle arbeiten.