Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?
Claudia Staudt: Lena hat im vergangenen Jahr eine schwere Angststörung entwickelt. Zum ersten Mal war ich komplett hilflos, hatte keine Ahnung, wie ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass es ihr besser geht. Und zum ersten Mal hatte ich Angst, dass wir es nicht schaffen und dass nicht wieder alles gut wird. Mein Vertrauen in Gott, in die Ärzt*innen und der Rückhalt meiner Freund*innen und Familie haben uns durch diese Situation getragen.
Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?
Claudia Staudt: Auch in einer Ausnahmesituation wie der Corona-Pandemie brauchen Menschen mit Behinderung ihre Hilfsmittel möglichst schnell. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass in den vergangenen Monaten die Lieferzeiten für Hilfsmittel deutlich länger geworden sind.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?
Claudia Staudt: Samuel Koch. Ich habe alle seine Bücher gelesen und bin fasziniert von seiner Art, schonungslos zu beschreiben, wie schrecklich die eigene Situation ist – und gleichzeitig so viel Mut, Freude und Optimismus auszustrahlen. Ich wünsche mir, dass meine Tochter irgendwann die gleiche Stärke und Resilienz entwickelt wie er.
Was war Ihr schönstes REHACARE Erlebnis?
Claudia Staudt: Als wird dort das erste Mal dem
VITA Assistenzhunde e.V. begegnet sind. Das war faszinierend, berührend und inspirierend. Im März haben wir mit Lena in die Zusammenführung bei
VITA im Westerwald gestartet. Lena bekommt die Golden Retriever Dame Ypsi zur Seite! Wir sind unfassbar gespannt und dankbar.
(Anmerkung der Redaktion: Inzwischen ist Ypsi bei Lena und ihrer Familie eingezogen. Wie gut die beiden bereits harmonieren, sehen Sie auf dem Instagram-Kanal von Claudia Staudt.)Was ich noch sagen wollte …
Claudia Staudt: Weil ich so oft danach gefragt werde: Ja, mein Mann und ich wussten damals, dass wir ein Kind mit Behinderung aufnehmen. Es war aber keine Entscheidung
für ein Kind mit Behinderung, sondern eine Entscheidung
für Lena. Wir haben sie gesehen, uns in sie verliebt und wollten ihre Eltern sein. Alles andere war irrelevant.