Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?
Erdin Ciplak: Ich gehe mit einem ständigen Lächeln durch die Welt.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Erdin Ciplak: Ich wollte schon immer einmal in einem Sportwagen (zum Beispiel Mercedes CLS AMG) sitzen und diesen selbst fahren. Natürlich mit einem Fahrlehrer und auf einer abgesperrten Rennstrecke. Ich liebe es einfach, die Kraft eines Fahrzeugs zu spüren und selbst die Kontrolle darüber zu haben. Dies ist mein Kindheitstraum. Und „nicht getraut“ würde ich nicht sagen. Nur hatte ich bis heute noch nicht die Möglichkeit dazu.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Erdin Ciplak: Mein Taekwon-Do Trainer, Meister Shin-Gyu Kang. Er gibt mir die Kraft, an meinen Träumen festzuhalten und meine Ziele weiter zu verfolgen. Bei ihm lerne ich die Kunst des traditionellen Taekwon-Do. Trotz meiner hochgradigen Sehbehinderung kann ich am Unterricht teilnehmen und dies mit großer Freude. Wo ein Wille ist, ist auch immer mindestens ein Weg.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Erdin Ciplak: Einheitliches Blindengeld. Anschließend würde ich noch so einiges verändern. Was das Thema der Behinderung beziehungsweise Inklusion, Gleichstellung und so weiter angeht, sind wir hier noch nicht wirklich gut aufgestellt. Es entwickelt sich alles relativ langsam und oft auch in eine falsche Richtung.