Was bringt Sie zum Lachen?
Eva Vos: Ich mag Humor, zum Beispiel die Art wie Heinz Erhardt es zu scherzen liebte. Ich schreibe selbst gerne Gedichte und hin und wieder kommt mir ein frecher Spruch über meine Lippen. Ich lache auch über mich selber. Dabei kann es vorkommen, dass ich die Einzige bin, die lacht. Aber das macht nichts, denn Humor ist immer eine tolle Sache.
Lachen
Humor ist eine tolle Sache.
Also, lache, lache, lache.
So lange du noch lachen kannst,
bevor man dich im Sarg verschanzt.
Quelle: Die Schmetterlingsdompteurin, Multiple Sklerose - wie der Flügelschlag eines Schmetterlings mein Leben veränderte
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bis jetzt noch nicht getraut?
Eva Vos: Die Welt bereisen, ja das traue ich mich nicht. Über Europa hinaus bin ich noch nicht gekommen. Ich habe Respekt vor langen Flügen und vor der Fremde. Ich weiß nicht warum und hoffe, dass ich diese Angst eines Tages in Mut und Entdeckerlust umwandeln kann. Es gibt doch so viel zu erleben.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Eva Vos: Ich würde sagen mein Vater. Als Kind wollte ich so sein wie er. Dann wieder nicht. Doch immer wollte ich ihn stolz machen. Ob mir das gelungen ist? Heute sind es mein Mann und meine Kinder.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Eva Vos: Es wird schon viel für behinderte Menschen getan, das muss man anerkennen. Doch darf es gerne noch ein bisschen mehr sein.
Ich habe früher eine Gesamtschule besucht. Sie war mit Fahrstuhl und Rampen und so weiter ausgestattet, also barrierefrei. In meine Klasse ging ein Mädchen, das im Rollstuhl saß. Sie war eine wie alle und gehörte selbstverständlich mit dazu. Abgesehen davon, dass wir einen natürlichen Umgang mit Menschen mit Behinderung gelernt haben, war es ganz normal, dass sie da war. Im Übrigen wäre "Barrierefreiheit in Schulen" nicht nur für Schüler von Vorteil. Denn wenn ich zum Elternsprechtag in die Schule meiner Kinder gehen möchte, muss ich viele Treppenstufen überwinden.
Aber nicht nur in Schulen gibt es unüberwindbare Hürden für Menschen mit körperlicher Einschränkung. Das muss sich ändern. Deswegen fordere ich neben barrierefreien und integrativen Schulen:
Schaut hin!
Wo macht eine Treppenstufe Sinn
oder kann da nicht auch eine Rampe hin?