Welchen Beziehung haben Sie zu Ihrer Behinderung?
Heike Schlemmer: Ich kann zum Glück sagen, dass ich relativ wenige Einschränkungen habe, laufen und ein ziemlich normales Leben führen kann. In meiner Schulzeit habe ich Schulen für Menschen mit Behinderungen besucht und meine Ausbildung in einem Berufsbildungswerk absolviert. Auch dies habe ich recht gut gemeistert. Ich habe mich schon sehr früh mit meiner Behinderung auseinander gesetzt und mich darüber informiert. Probleme, meine Behinderung zu akzeptieren, hatte ich keine.
Als ich 2019 für ein halbes Jahr krankgeschrieben war (wegen einer unentdeckten Druckstelle/Blase, welche aufgegangen war und sich entzündet hatte. Wegen der Entzündung, die sich in meinem Körper ausgebreitet hatte, lag ich damals zwei Monate im Krankenhaus und war anschließend noch vier Monate zu Hause) spielte ich mit dem Gedanken, der Welt da draußen über mich zu erzählen.
Dafür war ich eigentlich nie der Typ, da ich eigentlich eher eine schüchterne Person bin. Aber ich bekam diesen Gedanken nicht aus dem Kopf. Also begann ich so circa April oder Mai 2019 mit der Planung für meinen Instagram-Account. Auf meinem Account geht es um Spina Bifida, Hydrocephalus, meinen Alltag und noch viele weitere interessante und wichtige Themen.
Mittlerweile gibt es den Account schon fast zwei Jahre und mit inzwischen über 700 Abonnent*innen ist mit der Zeit meine eigene Community zusammengekommen, worauf ich sehr stolz bin. Außerdem bin ich sehr stolz drauf, dass ich seitdem mit meinen Beiträgen schon ein für mich sehr wichtiges Ziel größtenteils erreichen konnte: mehr Akzeptanz und Respekt für Menschen mit Behinderung.
Welche Hilfsmittel oder Alltagshilfen sind für Sie unverzichtbar?
Heike Schlemmer: Meine orthopädischen Schuhe, da ich ohne diese beim Laufen zu unsicher bin.
Was würden Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung wünschen?
Heike Schlemmer: Weniger Diskriminierung, mehr Respekt und Unterstützung für Menschen mit Behinderung.
Welches Hilfsmittel müsste dringend erfunden und/oder verbessert werden?
Heike Schlemmer: Hilfsmittel direkt nicht. Aber ich würde mir wünschen, dass diejenigen, die wirklich dringend auf Hilfsmittel angewiesen sind, diese auch schneller bekommen; und dass sie auch finanziell besser unterstützt werden, damit sie nicht für die kompletten Kosten aufkommen müssen.