Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?
Jan Karres: Heute lachte ich herzhaft, gestern auch und vorgestern weiß ich nicht mehr, ob ich gelacht habe, aber es ist anzunehmen. Ich erfreue mich gerne an den kleinen alltäglichen Dingen und Aussagen, die etwas anders passieren als man erwartet.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Jan Karres: Was ich mich nicht getraut hätte und immer schon einmal machen wollte... Wenn ich etwas will, setze ich es eigentlich in die Tat um. Jedoch fehlt mir für vieles die Zeit, was ich gerne einmal ausprobieren würde, das zugleich aufgrund meiner Behinderung jedoch eine Herausforderung wäre. Einerseits würde ich gerne einen Gleitschirm-Tandemflug absolvieren, da ich es mir wundervoll vorstelle über den Dächern zwischen Bergen zu schweben. Und zum anderen würde ich gerne eine Rundreise in mehreren asiatischen Ländern machen, um deren Kultur zu erleben. Wobei dies bedeutet, dass ich von Tag zu Tag weiter ziehen wollen würde und ich damit wahrscheinlich an meine körperlichen Grenzen, was das Laufvermögen anbelangt, stoßen würde. Dennoch möchte ich mich dieser Herausforderung stellen.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Jan Karres: Beeinflusst haben mich bereits viele Menschen, sowohl in der Familie, dem Freundes- und Kollegenkreis als auch wildfremde Menschen, mit denen ich zufällig ins Gespräch kam. Ein Mensch, dessen Lebensweg mich jedoch immer wieder inspiriert, ist Steve Jobs. Ein Mensch, der bestimmt viele Ecken und Kanten hatte, aber seine Visionen in einer Weise verfolgt hat, wie es in meinen Augen nur wenige andere taten.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte/r zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Jan Karres: Ich würde dieses Amt nicht antreten, da ich denke, dass es Menschen gibt, die dieses viel besser ausfüllen können. Ich finde es toll, insbesondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen, unter anderem auf meinem YouTube Kanal SoBehindert, das Thema Behinderung auf eine lockere und humorvolle Art näher zu bringen. Aber ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die sich mit Behinderung und Behindertenrechten im politischen Sinne bedeutend besser auskennen als ich.