Was bringt Sie zum Lachen?
Janis Geiger: Ich kann über mich selbst lachen, wenn ich zum Beispiel einen (eigenen) Fehler oder Konflikt erkannt habe. Oder wenn ich beim Stolpern "erwischt" werde, dann stehe ich wieder auf, wische mir imaginären Staub von der Schulter und gehe mit einem Lächeln im Gesicht weiter.
Ich wandle solche vermeintlich "peinlichen" Momente in künstlerische und kreative Energie um, lache über mich selbst und kann auf diese Weise weitermachen und nach vorne sehen.
Was wollten Sie schon immer mal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Janis Geiger: Wenn ich einen Wunsch oder ein Ziel habe, oder mich etwas reizt, dann überlege ich mir eine Strategie und mache oder probiere es einfach aus.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Janis Geiger: Mich haben verschiedene, wechselnde Dinge beeinflusst – Begegnungen, Literatur, Zeit, Hindernisse, Barrieren etc.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Janis Geiger: Es gibt im Bereich des Behindertenrechts so viel zu tun und so viele verschiedene Formen der Behinderung, dass ich das alleine gar nicht koordinieren könnte.
In der Theorie würde ich daher die vielen Aufgaben auf mehrere Personen verteilen, im besten Fall auf Menschen, die selbst betroffen sind, und die wissen, was Menschen mit ihrer Behinderung brauchen. Zum Beispiel weiß eine Person im Rollstuhl am besten, wo ihre Barrieren im Alltag liegen und wo etwas verändert werden muss.
Auf diese Art könnten wir vielleicht endlich etwas bewegen und größere Erfolge erzielen, sowie Menschen mit Behinderung empowern und die Barrieren abbauen, mit denen sie täglich konfrontiert werden.
Wichtig wäre mir auch, dass die Beauftragten auch untereinander in Kontakt stehen und sich vernetzen, sodass wir auch bei Überschneidungen und Intersektionalität die passende Unterstützung bieten können.