Was bringt Sie zum Lachen?
Kim Cremer: Wenn ein Plan mal wieder nicht funktioniert, obwohl ich felsenfest der Überzeugung war, dass es klappt. Humor ist der Schlüssel mit gewissen Situationen umzugehen!
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Kim Cremer: Fällt mir nichts ein. Ich bin der Typ "einfach machen" – ob es schlau war, sieht man danach.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Kim Cremer: Mein Vater. Wenn ich eine Idee hatte, wo manch einer mir den Vogel zeigte, optimierte er sie noch mit mir und unterstützte mich in meinem Handeln – öfter auch mal zum Leid meiner Mutter und meiner Frau. Er hat mir auch nie das Gefühl gegeben, meine Leistung sei nicht gut genug. Hauptsache ich bin mit meiner Leistung zufrieden.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Kim Cremer: Barrierefreiheitspflicht in öffentlichen Gebäuden und Einkaufszentren, Restaurants und so weiter sowie im öffentlichen Verkehr. Zu oft wird so eng gebaut, dass Rollstuhl sowie Kinderwagen fahren zur Herausforderung wird. Geld für Design und Aufmachung der Läden wird lockergemacht, aber dass die zwei Stufen am Eingang schon ein Hindernis sind, wird dabei oft vergessen. Dabei sind Lösungen oft so simpel. Der öffentliche Verkehr muss einheitlich gestaltet sein, so dass Menschen mit Behinderung nicht überlegen müssen, wo sie zum Beispiel die Bahn verlassen. Es gibt U-Bahnstationen mit Treppen, ohne Aufzug – das heißt Rollstuhl- und Rollatornutzer*innen sind gezwungen, an eine andere Station zu fahren und Umwege in Kauf zu nehmen.