"Ich bin ein Blindfisch", sagt Lina Maria Kotschedoff von sich selbst. Dass sie sich von ihrer Sehbehinderung aber nicht einschränken lässt, zeigt sie jeden Tag aufs Neue. Vor allem mit ihren beruflichen Erfahrungen möchte sie Menschen motivieren, an sich zu glauben und für die eigenen Träume zu kämpfen. Wie sie sonst noch Mauern in den Köpfen einreißen würde, erzählt sie auf REHACARE.de.
Name: Lina Maria Kotschedoff Alter: 32 Wohnort: Düsseldorf Beruf: Fulltime MBA Studentin (01.04.2015 - 30.06.2016) an der Otto Beisheim School of Management (WHU) Behinderung: Ich bin ein Blindfisch, d.h. ich habe eine Sehbehinderung mit dem Namen progressive Zapfen- und Stäbchendystrophie.
Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?
Lina Maria Kotschedoff: Montagmorgen (15.06.2015), als ich meiner Mitbewohnerin den Flamingotanz gezeigt habe.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Lina Maria Kotschedoff: Ski fahren, weil ich Angst habe mich und andere zu verletzen.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Lina Maria Kotschedoff: Meine Mutter, weil sie mir von Beginn an (Feststellung meiner Behinderung 1992) den Glauben an mich selbst und die Motivation zur Realisierung meiner Träume auf allen Ebenen gegeben hat. Ihr Leitspruch ist: Behinderung ist keine Verhinderung und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte/r zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Lina Maria Kotschedoff: Eine Imagekampagne bestehend aus realen Geschichten inklusive Licht- und Schattenseiten/Good & Bad News aus der Perspektive des behinderten Menschen und des Counterparts, die im "normalen" Leben integriert sind. Ziel wäre es, Bewusstsein, Motivation und Mut bei Unternehmern und Betroffenen zu schaffen.
Ihr Leben wird verfilmt: Wer würde Sie verkörpern und warum gerade diese Person?
Lina Maria Kotschedoff: Ich würde mich selber spielen, weil das der glaubhafteste Ansatz ist!
Ich wäre gern einmal …
Lina Maria Kotschedoff: Formel 1-Pilotin.
Auf welche Fragen wünschen Sie sich eine Antwort?
Lina Maria Kotschedoff: Warum das Universum mir die Behinderung und einen so starken Charakter mitgegeben hat.
Was ich noch sagen wollte ...
Lina Maria Kotschedoff: Jeder Mensch hat eine Behinderung – die einen versteckt, die anderen gesellschaftlich anerkannt oder offensichtlich. Wenn wir uns diese Tatsache bewusst machen, brauchen wir keine Quoten mehr.
Was macht andere Menschen im Leben eigentlich glücklich? Wenn Sie sich das auch schon einmal gefragt haben, dann sind Sie hier richtig. In regelmäßigen Abständen stellt REHACARE.de den unterschiedlichsten Menschen immer die gleichen Fragen. Was dabei heraus kommt? Lesen Sie selbst!