Was bringt Sie zum Lachen?
Lisa Brockschmidt: Sarkasmus, Ironie und der schwarze Humor, der oft unter Amputierten herrscht.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bis jetzt noch nicht getraut?
Lisa Brockschmidt: Also aus einem Flugzeug gesprungen bin ich schon einmal! Ansonsten versuche ich Tag für Tag selbstbewusster zu werden und die Prothesen möglichst gar nicht mehr zu verstecken. Warum das Mut braucht? Das wüsste ich selbst gerne!
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Lisa Brockschmidt: Da reicht ein Mensch nicht. Meine Familie, meine beste Freundin, Christina (Schneider) und meinen Techniker müsste ich da MINDESTENS aufzählen. Meine Familie, weil sie immer für mich da war und ist und mir gezeigt hat, dass ich alles kann, wenn ich es will. Meine beste Freundin - ebenfalls durch ihre Unterstützung, das Ertragen der Selbstzweifel und den Ansporn, mich zu trauen.
Mein Techniker Martin Brehm, weil er immer den passenden Fuß für mich findet. Perfect Match, jedes Mal! Und weil er an einem Facebook-Like sieht, dass ich bereit für eine Sportprothese ohne Kosmetik bin.
Und Christina (Schneider), weil das gemeinsame Schicksal uns nicht nur (durch den Techniker) zusammengeführt hat, sondern wir uns auf einer ganz besonderen (Bein)Ebene verstehen. Das gegenseitige "ins kalte Wasser schubsen", um die Behinderung im Kopf zu überwinden, hat viel bewirkt. Immer nach dem Motto: Your only limit is you!
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Lisa Brockschmidt: Mehr Übersicht beim Papierkram. Wie kann es sein, dass die Unterschiede in Behindertengraden von Person zu Person so groß sind? Oft ohne erkennbaren Grund. Und dass so viele nicht die Hilfe bekommen, die ihnen zusteht? Krankenkassen sollten außerdem auch strenger kontrolliert werden in diesen Dingen. Jedem, dem ein Hilfsmittel zusteht, der sollte auch das bestmögliche bekommen!