Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?
Marcel Michitsch: Auf den ersten Blick würde man denken, ein schwerer Unfall und die Amputation als Folge dessen wären die größte Herausforderung meines bisherigen Lebens. Das stimmt nur zum Teil. Denn ich verlor bei meinem Unfall genau das Bein, das bereits von Geburt an durch eine Fehlstellung stark beeinträchtigt war. Also war der Unfall für mich fast so etwas wie Glück im Unglück. Hätte es das andere Bein getroffen, wäre ich nun auf einen Rollstuhl angewiesen.
Und durch meine Prothese bin ich heute mobiler, als ich es je war. Ich habe mich also seit meiner Kindheit an Herausforderungen gewöhnt. Und mal ehrlich, wäre das Leben ohne Hürden nicht auch langweilig? So ist es zumindest auch im
Enduro-Sport: Hindernisse gehören dazu und können sogar Spaß machen.
Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?
Marcel Michitsch: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Noch vor einem Jahr hätten wir uns sicher nicht vorstellen können, wie eine Pandemie unser Land in Atem hält. Umso wichtiger ist es, schnell und flexibel auf neue Bedürfnisse und sich plötzlich ändernde Lebensumstände zu reagieren.
Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?
Marcel Michitsch: Neben meinem Ur-Opa würde ich gern
James Hunt, einen ehemaligen Formel-1-Rennfahrer, treffen. Beide sind sicher so unterschiedlich wie das Leben selbst. Von dem einen würde ich mehr über mich selbst erfahren – von dem anderen, wie man Weltmeister wird.
Was war ihr schönstes REHACARE Erlebnis?Marcel Michitsch: Leider hatte ich bisher noch nicht die Möglichkeit, an der REHACARE teilzunehmen. Dies habe ich mir jedoch fest vorgenommen.
Was ich noch sagen wollte …
Marcel Michitsch: Hey, ich habe doch nur ein Bein verloren, nicht mein Leben.