Was bringt Sie zum Lachen?
Markus Böttner: Österreichisches Kabarett
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bis jetzt noch nicht getraut?
Markus Böttner: Ich möchte schon seit einer Weile einen Fallschirmsprung wagen. Es ist bisher jedoch an Gelegenheiten und auch an den Kosten für ein solches Unterfangen gescheitert. Trauen würde ich mich schon. Sollte also jemand Interesse verspüren, mir als Maskottchen für einen guten Zweck einen Fallschirmlehrer auf den Rücken zu schnallen - ich bin dabei! ;)
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Markus Böttner: Hmm…eine Frage, die naturgemäß sehr schwer an einer einzelnen Person festzumachen ist. Es gibt eine Reihe von Menschen, die jeden von uns in unterschiedlichen Lebensbereichen auf unterschiedliche Weise beeinflusst haben. Meine Familie hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin, hat mir sehr schöne Kindheitserinnerungen geschenkt, eine Erziehung angedeihen lassen, für die ich dankbar bin und mich in einem Umfeld mit sehr viel gegenseitigem Rückhalt aufwachsen lassen. Meine Schulfreunde gingen währenddessen so unkompliziert mit meiner damals schon existenten Sehbehinderung um, stellten mir ihre Mitschriften zur Verfügung, wenn ich etwas von der Overhead-Folie nicht gut lesen konnte oder mal wieder in der Augenklinik war und zeigten mir auf diese Weise, dass eine integrative Beschulung allein durch Freundschaft und guten Willen möglich ist, ohne dass es dafür den offiziellen Stempel der Inklusion bedarf. Als Musiker bin ich von Künstlern beeinflusst worden, zu denen ich aufschaue, aber auch von meinen Musikerfreunden, mit denen ich in verschiedenen Formationen im Laufe der vergangenen 20 Jahre sehr gerne musiziert habe. Es gibt aber doch einen Menschen, der mein Lebensmotto in ein Zitat gegossen hat: meine gute Freundin Eva. Wir lernten uns vor 13 Jahren als Gaststudenten im irischen Galway kennen, studierten zusammen, musizierten zusammen, reisten zusammen. Sie forderte und förderte mich in unserer Musik und unserer Freundschaft. Wenn man bei der Hochzeit einer gemeinsamen Freundin dann mit Gitarre, Geige und zweistimmigem Gesang ohne vorherige Probe Lieder vortragen kann, die man 11 Jahre nicht zusammen gespielt hat, dann weiß man: es passt. Als Eva mich ein paar Monate kannte, fasste sie ihre Erfahrungen mit mir in dem oben angekündigten Zitat zusammen: "Sehkraft hört im Auge auf, aber Blindheit fängt im Kopf an."
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Markus Böttner: Meine erste Amtshandlung wäre eine sowohl inhaltlich als auch in ihrer Präsenz breit aufgestellte Kampagne, in der Arbeitgeber sowohl über die Qualitäten von Arbeitnehmern mit Behinderungen als auch über Förderungsmöglichkeiten für entsprechend angepasste Arbeitsplatzausstattungen informiert werden. Mir ist in den vergangenen Jahren aufgefallen, dass fehlendes Wissen und Bewusstsein seitens der Arbeitgeber eine der stärksten Inklusionsbremsen überhaupt darstellen.