Neue Kulturen und Menschen entdecken und sich dadurch selbst etwas näher kommen – Meike Mittmeyer-Riehl liebt das Reisen und ihre Katze, die sie jeden Tag zum Lachen bringt. Das Thema junge Schlaganfallpatienten möchte sie mehr in die Öffentlichkeit rücken und sie plädiert für eine tolerantere Welt mit mehr Menschlichkeit. Was sie schon immer mal machen wollte, erzählt sie uns auf REHACARE.de.
Name: Meike Mittmeyer-Riehl Alter: 29 Wohnort: Münster (Hessen) Beruf: Journalistin Behinderung: Schlaganfall mit 24 Jahren aufgrund einer Dissektion, glücklicherweise keine bleibenden Behinderungen davongetragen
Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?
Meike Mittmeyer-Riehl: Meine Katze Kira bringt mich jeden Tag zum Lachen, wenn sie mal wieder irgendwelchen Unsinn anstellt.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Meike Mittmeyer-Riehl: Ich wollte schon immer mal ein Lied meiner Lieblingsband "Green Day" beim Karaoke auf der Bühne singen – ich habe aber Angst, dass ich keinen einzigen Ton treffe.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Meike Mittmeyer-Riehl: Mein Vater hat in der Luftfahrtbranche gearbeitet und ist quer durch die ganze Welt gereist – zum Teil auch mit mir. Die Begeisterung fürs Reisen hat mein ganzes bisheriges Leben geprägt und ist bis heute ungebrochen. Ich liebe es, neue Orte und Kulturen zu entdecken und habe dadurch schon unglaublich viel gelernt (auch über mich selbst).
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte/r zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Meike Mittmeyer-Riehl: Ich würde ein großes Fest veranstalten, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung, jeglicher Nationalität und Hautfarbe gemeinsam spielen, essen und lachen können, um sich kennenzulernen und Vorurteile abzubauen.
Ihr Leben wird verfilmt: Wer würde Sie verkörpern und warum gerade diese Person?
Meike Mittmeyer-Riehl: Franka Potente, weil sie in "Lola rennt" mit solch einer Schnelligkeit und Power durchs Leben gerast ist, wie ich es bis zu meiner schweren Erkrankung auch getan habe. Erst danach lernte ich, auch mal innezuhalten. Ich denke, diese charakterliche Entwicklung könnte sie toll darstellen.
Ich wäre gern einmal...
Meike Mittmeyer-Riehl: … ein Astronaut.
Auf welche Fragen wünschen Sie sich eine Antwort? Meike Mittmeyer-Riehl: Warum schaffen Menschen es einfach nicht, friedlich miteinander zu leben? Und: Sind wir allein im All?
Was ich noch sagen wollte ... Meike Mittmeyer-Riehl: Der Druck in unserer Gesellschaft wird immer größer: Der Druck, der Beste im Job zu sein, hübsch zu sein, eine perfekte Familie und ein perfektes Leben zu haben. Wir sind in einem Hamsterrad gefangen und hetzen durchs Leben, aber weiter kommen wir trotzdem nicht. Bei vielen ändert sich die Einstellung erst durch eine schwere Erkrankung. Ich würde mir wünschen, dass wir alle schon viel früher zu dieser Erkenntnis finden. Sich über Kleinigkeiten zu freuen, öfter zu lachen und geduldig zu sein ist schon mal ein Anfang. Wir sind alle nicht perfekt, aber das Leben ist so schön – und es kann viel zu schnell vorbei sein.
Was macht andere Menschen im Leben eigentlich glücklich? Wenn Sie sich das auch schon einmal gefragt haben, dann sind Sie hier richtig. In regelmäßigen Abständen stellt REHACARE.de den unterschiedlichsten Menschen immer die gleichen Fragen. Was dabei heraus kommt? Lesen Sie selbst!