Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?
Mischa Gohlke: Eben gerade.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Mischa Gohlke: Es ist generell eine essenzielle Aufgabe, sich mit inneren und äußeren Themen prozess-orientiert auseinander zu setzen. Dabei kommen natürlich auch diverse Ängste, Blockaden und Unsicherheiten zum Ausdruck. Seit langem ist es ein großer Traum von mir, auf der Bühne – neben dem Gitarre spielen – zu singen. Diesbezüglich sind bei mir noch zu viele selbst aufgelegte Ängste und Konstrukte präsent. Aber auch das will noch inkludiert und transformiert werden.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Mischa Gohlke: Viele Menschen haben mich inspiriert und das hört ja auch nie auf. Spontan fällt mir vor allem die Gitarrenlegende Stevie Ray Vaughan ein. Als ich ihn mit 15, 16 Jahren das erste Mal gehört habe, spürte ich sofort eine tiefe Verbindung und Liebe zu seiner Musik. Daraufhin musste ich einfach mit dem Gitarre spielen anfangen.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte/r zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Mischa Gohlke: Zusammen mit einem dynamischen kompetenzübergreifenden Team würde ich eine umfangreiche Kampagne starten, dass wir ALLE "menschbehindert" sind. Damit verbunden würden wir das Amt des Bundesbehindertenbeauftragten auflösen und eine zeitgemäße Organisation im Sinne einer "Inklusions-Community Deutschland" ins Leben rufen.
Aktuell wird Inklusion zumeist auf die "Integration" von Menschen mit (formal anerkannter) Behinderung runter gebrochen, für einseitige separierende Interessen von Lobbygruppen aus der Behindertenszene, Wirtschaft und Politik genutzt und in der öffentlichen Debatte symptom-orientiert ausgetragen. Dabei kann, will und muss Inklusion wesentlich mehr sein! Wir ALLE sind behindert, egal ob körperlich, geistig, mental, sozial, emotional und finanziell. Dazu ist Inklusion keine Spezialkonvention, sondern die Konkretisierung der universalen Menschenrechte. Im Sinne eines ganzheitlichen Inklusionsverständnisses umfasst Inklusion alle Aspekte, die das Leben in einer komplexen heterogenen Gesellschaft ausmachen: soziale, bildungspolitische, wirtschaftliche, konsumelle, ökologische, kulturelle, spirituelle, dezentrale, globale, persönliche, zwischenmenschliche und kollektive Themenbereiche können nicht mehr getrennt voneinander, sondern müssen – in Beziehung zueinander stehend – als Ganzes wahrgenommen (und angenommen) werden. Auf in ein neues Paradigma!