Was bringt Sie zum Lachen?
Nadja Schmid: Besonders lustig finde ich Menschen, die bei der ersten Begegnung mit mir etwas überfordert sind und nicht genau wissen, ob sie mir die Hand geben sollen oder nicht. Dies legt sich aber oft sehr schnell und wir lachen gemeinsam darüber.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Nadja Schmid: Ich wollte schon immer einmal nach Indien reisen und Goa besuchen. Mich fasziniert diese Kultur unglaublich. Ich glaube, die Lebensweisen der Buddhisten entspricht mehr der meinen als die unsere. Das Leben im Einklang mit der Erde, der Natur und den Tieren ist so wundervoll. Ich würde gerne meine Reise damit verbinden, mich mit der Lebensart und der Spiritualität mehr vertraut zu machen. Mit dem Rollstuhl nach Indien zu reisen, ist jedoch eine große Herausforderung und deshalb bisher nur einer meiner Träume.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Nadja Schmid: Das ist ganz klar mein Partner John. Er gibt mir immer das Gefühl, dass trotz meiner Behinderung eigentlich nichts unmöglich ist. Wir sind nach Thailand gereist und es gab sehr viele schwierige Situationen. Trotz dieser Schwierigkeiten gab er mir immer das Gefühl, dass es funktionieren wird. Ich selbst bin eine sehr positive und starke Person, doch mit einem Partner wie John fällt das Leben einfach noch leichter. Er ist unglaublich!
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Nadja Schmid: Das Leben mit Assistenz uneingeschränkt anbieten zu können. Jeder Mensch – ob mit oder ohne Behinderung – sollte frei darüber entscheiden können, wie und wo er leben möchte. Wir sind leider immer noch weit entfernt davon, dass ein Mensch mit einer Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen kann und darf. Der Assistenzbeitrag würde dies ein wenig verbessern. Deswegen engagiere ich mich privat auch für CléA (
www.clea.app). Wir als Verein wollen das Leben mit Assistenz fördern und bauen deshalb eine Plattform, die die Suche von Assistent*innen erleichtern wird.