Was bringt Sie zum Lachen?
Paul Ittenbach: In erster Linie lache ich sehr viel über mich selbst: Wenn ich Dinge nicht richtig aussprechen kann oder Wörter verdrehe, selbst wenn man es mir vorgesprochen hat.
Wenn meine Familie am Mittagstisch oder abends mit mir Blödsinn macht. Ich kann über so vieles lachen, lachen macht mich glücklich.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bis jetzt noch nicht getraut?
Paul Ittenbach: Tja, ich wollte schon immer einmal bei der Sendung "Alarm für Cobra 11" mitmachen. Eine Anfrage habe ich auch einmal gestellt, aber nie eine Antwort erhalten. Dann habe ich es auch gelassen, weil ich denke, dass man Menschen mit Behinderung nicht sehen will oder nur, wenn es in den Medien mal gerade Thema ist!
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Paul Ittenbach: Definitiv meine Frau und meine beiden Kinder. Meine Frau hat mich gesund kennengelernt. Als ich krank wurde und feststand, dass ich auch nicht mehr gesund werde - also nie mehr der Mensch sein konnte, der ich vorher war - bin ich in ein sehr tiefes Loch gefallen. Für mich stand fest, dass ich das, was kommen sollte, so nicht erleben wollte. Also beschloss ich, dem ein Ende zu setzen. Es ist mir nicht gelungen, weil meine Frau an diesem Tag einige Stunden früher nach Hause kam und mich gefunden hat. Jede andere Frau hätte mich verständlicherweise verlassen, doch sie blieb und zeigte mir den Weg zurück ins Leben. Wir waren zu der Zeit noch nicht verheiratet. Sie musste viel mit mir durchmachen, bis ich wieder auf Kurs war. Heute bin ich dankbar, dass es nicht geklappt hat und genieße jeden Augenblick mit meiner Familie. Auch wenn es bedeutet, dass ich ständig Schmerzen habe, die mich oft zwingen, nur zu liegen. Aber auch dann bin ich froh, noch da zu sein, denn etwas Schöneres als die Zeit mit meiner Familie und Freunden gibt es nicht. Man muss sich dem Leben stellen wie es ist. Niemand sagt, dass es leicht ist. Aber es ist immer so schön wie man es sich selbst macht.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Paul Ittenbach: Ich würde dafür sorgen, dass es viel mehr Öffentlichkeitsarbeit (Aufklärung) gibt, die sich darauf bezieht, den Menschen klar zu machen, dass ein Mensch mit Behinderung nicht ansteckend krank ist. Dass wir Menschen mit Behinderung auch einfach nur leben und akzeptiert werden wollen wie jeder andere Mensch auch.
Außerdem würde ich mich für mehr Feierlichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung einsetzen, damit man besser zusammenfindet.