Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?
Petra Wontorra: Als ich übermütig getanzt habe und richtig Spaß dabei hatte, wie ich mit dem Rolli auf der Tanzfläche herumwirbelte. Und ich kann jede Woche erneut wieder dabei herzhaft lachen und Spaß haben.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Petra Wontorra: Eine Ballonfahrt möchte ich schon lange gerne machen. Oder einen Fallschirmsprung. Ich weiß aber nicht, ob ich wirklich abspringen würde.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Petra Wontorra: Es sind immer wieder verschiedene Personen, die mich inspirieren. Mein verstorbener Mann auf jeden Fall, der mit mir durch dick und dünn gegangen ist. Der mich gestärkt hat und meinen Anspruch auf eigene Selbstständigkeit mit meinen spät erworbenen Beeinträchtigungen immer als selbstverständlich gesehen hat. Auch meine beiden Kinder, auf die ich sehr stolz bin, haben einen positiven Einfluss auf mein Leben. Genauso wie langjährige Freundschaften mit intensiven Gesprächen, manchmal bestärkend, motivierend oder auch mal auffangend.
Und dann sind es immer wieder andere, die mich ein Stück des Weges begleiten, die neue Wege und Horizonte aufzeigen. Mal sind es echte Begegnungen, mal sind es Künstler, wie Frieda Kahlo, dann ist es ein Buch oder ein Film, woraus neue Ideen entstehen oder die für mich wegweisend werden.
Sie haben die Chance, Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Petra Wontorra: Ich würde Herrn Schäuble und alle Bundestagsabgeordneten ebenso auffordern, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, damit das Bundesteilhabegesetz doch noch zu einem echten Teilhabegesetz für Menschen mit Behinderungen wird. Der Schritt von der Fürsorge zur wirksamen Teilhabe muss jetzt gemacht werden. Aber auch, dass sie sich dazu bekennen sollten, dass es auf keinen Fall irgendwann "Leistungen nach Postleitzahl" geben wird. - Also bitte Deutschland, mache deinen Job!