So tickt Ronja Holze

Sport hat in Ronja Holzes Leben einen besonderen Stellenwert: Erst half er ihr, ihre neue Lebenssituation zu akzeptieren, dann kämpfte sie sich in wenigen Jahren bis zur Weltmeisterschaft und in den Nationalkader hoch. Von welchen Sportarten hier die Rede ist, welches Hilfsmittel für ihr Leben als Sportlerin besonders wichtig ist und wie sie sonst so tickt, erzählt sie auf REHACARE.de.

Was macht einen Tag für Sie zu einem guten Tag?

Ronja Holze: Ein gutes Sportprogramm, Ordnung, Planung... Ich bin ein Mensch, der sich über Ordnung im Alltag freut.

Welche Hilfsmittel oder Alltagshilfen sind für Sie unverzichtbar?

Ronja Holze: Im Alltag natürlich mein Aktivrollstuhl NANO von Meyra Rollstühle: Er schenkt mir die Freiheit, ohne Einschränkungen alles machen zu können.

Was würden Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung wünschen? 

Ronja Holze: Freundlichkeit und nicht angestarrt, sondern einfach normal behandelt zu werden. Und: Nicht einfach anfassen! Man ist ja ein Mensch, kein Objekt.

Welches Hilfsmittel müsste dringend erfunden und/oder verbessert werden?

Ronja Holze: Dazu fällt mir nichts ein.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung, die Sie gemeistert haben – und was hat Ihnen dabei geholfen?

Ronja Holze: Meine größte Herausforderung war es, das Leben im Rollstuhl zu akzeptieren: Sport hat sehr geholfen zu akzeptieren, dass ich seit Ende 2017 im Rollstuhl bin. Durch WCMX lernte ich das Fliegen, die Freiheit, den Spaß und Umgang mit den Rollstuhl. Dank David Lebuser machte ich die Erfahrung, das alles möglich ist. Er ist heute einer meiner besten Freunde.

Ich konnte auch einige Erfolge verzeichnen:
- Deutsche Meisterin in WCMX 2019 in Berlin
- Erste in der Devison 2 (Profi-Klasse der Frauen)
- Drittplazierte bei der Weltmeisterschaft in WCMX 2019 in Köln in der Devison 2 (Profi-Klasse der Frauen)

Im Rollstuhlbasketball lernte ich den Zusammenhalt und wie viel trotz der Einschränkung möglich ist – das durfte ich in vielen verschiedenen Vereinen und Teams lernen: 
- SGH Berlin Rollstuhlbasketball in der Landesliga Ost, Session 2016/2017
- RSC Frauen Berlin in der Landesliga Ost Doppellizen, Session 2017/2018; 2018/2019
- Pfeffersport Rollstuhlbasketball in der Regionaliga Ost, Session 2017/2018; 2018/2019; 2019/2020
- RSC Osnabrück Frauen in der Regionaliga Nord, Session 2019/2020
- U25 Kader der Nationalmannschaft der Damen

Was kann die Hilfsmittelbranche aus der Corona-Pandemie lernen, um zukünftig das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern beziehungsweise zu verbessern?

Ronja Holze: Ich habe bis jetzt keine schlechte Erfahrung gemacht.

Wenn nichts unmöglich wäre: Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum?

Ronja Holze: Ich würde gerne mal meinen Sponsor Tom Finch von Finch Adaptive Fabrication persönlich treffen und mich bei ihm bedanken, dass er mich im WCMX so unterstützt. Und ich würde gerne mal mit allen meinen Fans von TikTok und Instagram ein Fan-Treffen veranstalten, und mich auch bei allen meinen Unterstützer*innen bedanken, dass sie an mich glauben.

Was war Ihr schönstes REHACARE Erlebnis?

Ronja Holze: Bis jetzt war ich auf keiner.

Was ich noch sagen wollte …

Ronja Holze: Ich sammle momentan Spende für einen eigenen, angepassten Basketball-Sportrollstuhl. Der Hersteller EXTRA Custom Made Wheelchairs würde mir einen anfertigen und sogar einige Kosten übernehmen – die Transportkosten und die Antriebsräder muss ich allerdings selber zahlen. Ich würde mich über eine Spende freuen, damit ich meinen Traum von einem eigenen Basketball-Sportrollstuhl verwirklichen kann!