Was bringt Sie zum Lachen?
Roxana Dobrica: Ein guter Witz, ein lustiger Film, humorvolle Sendungen – am meisten lache ich aber bei Treffen mit Freunden, mit denen es nie langweilig wird. Ich liebe es zu lachen. Es gibt mir ein gutes Gefühl und deshalb versuche ich, jede Gelegenheit zu nutzen, die mich zum Lachen bringt.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Roxana Dobrica: Ich weiß nicht mehr, was es vor dem Unfall, der mich in den Rollstuhl gebracht hat, war. Damals hatte ich sicher andere Ideen für mein Leben, was ich von ihm erwartet habe und was es für mich bereithalten sollte. Ich weiß aber, dass ich seit jeher morgens mit nackten Füßen im warmen Sand am Strand entlangspazieren möchte, den Geruch des Ozeans riechen und die Wellen hören. Das ist aber unmöglich. Aber ich versuche, mich durch andere Dinge wieder aufzubauen, für die ich kämpfen kann.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Roxana Dobrica: Es ist nicht nur eine Person, die mich beeinflusst hat, es sind viele. Im Laufe der Jahre habe ich viele starke Menschen getroffen, die mich motivieren konnten, und ich habe immer versucht, etwas von ihnen zu lernen. Jeder Mensch hat eine Geschichte und jede Geschichte ist eine Lektion.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Roxana Dobrica: Ich würde den Belangen von Menschen mit Behinderung mehr Aufmerksamkeit schenken. Das Leben mit dem Rollstuhl ist oftmals mit Schwierigkeiten verbunden. Ich komme aus einer Stadt in Rumänien, wo es überall Barrieren gibt. Zum Glück lebe ich in Norditalien. In Brescia is es für Rollstuhlfahrer so barrierefrei, wie es nur geht. Also: Barrierefreiheit! Ich würde mich dafür einsetzen, dass Städte barrierefreier werden. Nicht nur für Menschen mit Behinderung, sondern auch für alte Menschen, für Eltern mit Kinderwagen, für alle…