Was bringt Sie zum Lachen?
Saskia Katharina Most: Es gibt so Vieles, was mich zum Lachen bringt – meine Familie, meine Freunde, ein bisschen Ironie oder einfach nur eine witzige Stelle in einem Film. Müsste ich mich aber festlegen, dann wären es mein Patenkind und meine Nichte, die mir immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Saskia Katharina Most: Inzwischen ist es weniger die Angst, die mich davon abhält, Dinge zu tun. Zwar hat es sehr viel Mut gekostet, Horizont-Blog zu gründen und sich damit quasi der Öffentlichkeit zu stellen. Dadurch habe ich aber auch viel Selbstbewusstsein bekommen und gelernt, dass es sich lohnt für seine Ziele einzustehen. Vielmehr sind es die finanziellen Gründe, die mich von manchen Dingen abhalten. Ich würde beispielsweise gerne eine Delfin-Therapie in Florida machen, kann es mir finanziell aber einfach nicht leisten.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Saskia Katharina Most: Den größten Einfluss hat auf mich nach wie vor ein sehr guter Freund, der leider viel zu früh verstorben ist. Mit seiner Einstellung hat er mir gezeigt, dass man die Dinge niemals so hinnehmen darf. Selbst dann, wenn die Dinge bereits gut erscheinen, sollte man stetig daran arbeiten, sie noch besser zu machen.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Saskia Katharina Most: Ich denke, dass es mit einer Amtshandlung sicherlich nicht getan ist. Zunächst würde ich aber versuchen, die Menschen zum Umdenken zu bewegen und sie weder mit ihren Berührungsängsten noch mit ihren Bedenken alleine zu lassen. Ein offenes Ohr für die Menschen, die keine Behinderung haben, ist genauso wichtig wie die Anliegen der Menschen mit Behinderung. Natürlich sind die ganzen Umbaumaßnahmen für die Barrierefreiheit wichtig und erforderlich. Ich habe aber eher die Erfahrung gemacht, dass ich viel mehr durch Unachtsamkeit meiner Mitmenschen als durch irgendwelche Treppen behindert werde. Wenn die nicht-behinderten Menschen aufmerksamer und hilfsbereiter wären und die Menschen mit Behinderung bereit wären, diese Hilfe auch anzunehmen, ist ein Hindernis gar kein allzu großes Problem mehr. Hier sollte man bereits im Kindergartenalter ansetzen. Kleine Kinder kennen keine Berührungsängste und schon gar keine Vorurteile. Das ist eine der wertvollsten Eigenschaften, die es zu fördern gilt, damit sie im Alter nicht – wie so oft – verloren geht.