Was bringt Sie zum Lachen?
Sebastian Wächter: Wenn ich mit meiner Freundin und/oder guten Freunden an einem entspannten Abend herumalbern kann und wir uns selbst nicht zu ernst nehmen – am besten bei einem guten Glas Wein. Seit fünf Monaten zaubert mir auch meine kleine Nichte immer ein Lächeln auf die Lippen...
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?
Sebastian Wächter: Ich möchte seit einigen Jahren einen Fallschirmsprung machen... Allerdings liegt es weniger daran, dass ich mich nicht traue, sondern daran, dass mich bisher jeder Anbieter von Tandem-Fallschirmsprüngen aufgrund meiner Körpergröße und meiner Lähmungshöhe (1,98 Meter; C5 Querschnitt) abgelehnt hat. Also wenn jemand einen entsprechenden Anbieter weiß, der das ermöglichen kann, dann sagt Bescheid.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Sebastian Wächter: Es gibt bei mir nicht DEN einen Menschen, der mich am meisten beeinflusst hat. Aber tatsächlich hatte ich das Glück in meinem bisherigen Leben, dass mich vor allem während meiner Zeit als Student einige Menschen tatkräftig und ehrenamtlich unterstützt haben. In einer Zeit, in der ich auf Sozialhilfe angewiesen war, haben sie mir geholfen, mich gegen die Windmühlen der Krankenkassen und Sozialämter durchzusetzen. Dadurch habe ich den Wert von ehrenamtlichen Tätigkeiten selbst erfahren dürfen und bin deshalb inzwischen selbst ehrenamtlich als Peer bei der "Fördergemeinschaft der Querschnittsgelähmten" tätig.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragter zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Sebastian Wächter: Mir wäre es ein Anliegen, die Fördermöglichkeiten für Aus- und Weiterbildungsprogramme für Menschen mit Behinderung zu verbessern. Denn speziell für Menschen mit Behinderung ist eine höchstmögliche Qualifikation umso wichtiger. Gleichzeitig würde ich Unternehmen noch deutlicher in die Pflicht nehmen, mehr Menschen mit Einschränkungen einzustellen. Ich bin der Meinung, dass bei der Inklusion die Integration von Menschen mit Behinderung in die normale Arbeitswelt am wichtigsten ist.