Was bringt Sie zum Lachen?
Toni Furmanski: Fast alles. Ich liebe gute Wortspiele.
Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bis jetzt noch nicht getraut?
Toni Furmanski: Als ich aufwuchs, machte meine Familie eine große Sache daraus, andere Menschen mit Amputationen zu sehen. Und zwar in einer Art und Weise, die mir half, mich mit jemand anderem zu identifizieren – zu wissen, dass ich nicht allein war. Es gab keine Menschen mit Prothesen im Fernsehen. Und wenn doch, dann nur, weil sie eben eine Behinderung hatten. Alles, was ich im Leben wollte, war, Menschen wie mich zu sehen, Geschichten wie meine zu hören, mich nicht so ausgeschlossen zu fühlen. Die meisten der Menschen mit Amputationen, die ich sah, waren Erwachsene. Ich wollte Leute in meinem Alter sehen, mit denen ich mich identifizieren konnte. Ich sagte mir, wenn ich das jemals für jemand anderen sein könnte, würde ich es tun.
Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?
Toni Furmanski: Meine Mutter war mein Fels in der Brandung und das mein ganzes Leben lang. Jedes Mal, wenn mir solche Fragen gestellt werden, werde ich beim Antworten sprachlos vor Rührung. Während ich das tippe, wische ich Tränen weg. Sie ist die Größte. Selbst in den härtesten Momenten meines Lebens wenn ich weinte, oder in den seltenen Momenten, in denen ich fragte: "Warum ich?" – auch wenn sie mit mir hätte weinen können, tat sie das nie. Sie blieb stark für mich. "Wir werden es schaffen", sagte sie.... Und das haben wir immer getan.
Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftagte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Toni Furmanski: Ich würde daran arbeiten, Behinderung zu normalisieren. Eines der Dinge, die mich im Moment so glücklich machen, ist die Darstellung in Mode und Werbung. Es gibt einige wenige Unternehmen, die damit begonnen haben, Menschen aller Art in ihren Marketingkampagnen zu verwenden, und ich kann nicht einmal anfangen, zu sagen, wie sehr es mein Herz erwärmt. Mein Ziel wäre es, dass das zur Norm wird – nicht etwas, das sie von anderen Unternehmen unterscheidet. Nach meiner Erfahrung, wenn ich in meiner Kindheit Menschen wie mich hätte sehen können, hätte ich mich geschätzt gefühlt, und gesehen, und wahrscheinlich nicht so lange gebraucht, um stolz darauf zu sein, eine Frau mit einer Amputation zu sein.