Wie man dieses Thema angeht, dafür gibt es allerdings nicht den einen Weg. In Bezug auf die berufliche Teilhabe wurde mit der Ausgleichsabgabe von der deutschen Politik eine Maßnahme ergriffen, die vielfach auf Kritik stieß. Die abschreckende Wirkung beziehungsweise der Anreiz Menschen mit Behinderung einzustellen, blieb nämlich aus. Auch aus dem einfachen Grund, dass die Abgabe viel zu niedrig ist und es gleichzeitig an Aufklärung darüber mangelt, welche Unterstützung es unter anderem bei der Arbeitsplatzgestaltung geben kann. Dabei wurden auch viele Projekte zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung seitens des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und unterstützt. Und auch die
Bundesarbeitsgemeinschaft der Inklusionsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH) berät Arbeitgeber bezüglich mehr Barrierefreiheit und einer inklusiveren Unternehmensstruktur.
Im Interview mit Christoph Beyer klärte REHACARE.de erst kürzlich, wie Corona die berufliche Teilhabe beeinflussen könnte und welche Möglichkeiten diese Pandemiesituation für Arbeitnehmende und Arbeitgebende bereithält. Die Aktivist*innen, die schon lange für mehr berufliche Teilhabe plädieren, oder
Projekte wie myAbility.jobs sorgen nicht nur für mehr Aufmerksamkeit, sondern haben auch Lösungen parat oder bringen Menschen mit Behinderung und Unternehmen zusammen. Mit der freiwilligen Verpflichtung großer, internationaler Unternehmen zu mehr Inklusion im Arbeitsleben entsteht nun ein gewisser medienwirksamer Druck aus der Wirtschaft selbst heraus. The Valuable 500 hat es geschafft, den Themen Chancengleichheit und Vielfalt nicht nur eine Bühne zu geben, sondern auch als Sprachrohr zu fungieren.
Seit dem 18. Mai 2021 sind die 500 vollzählig. Mit dabei sind Unternehmen aus 36 Ländern, mit insgesamt 20 Millionen Angestellten. Von Google, Apple und Microsoft über H&M, LIDL sowie Zalando bis hin zu American Express, Airbnb und Sky – aus nahezu jeder Branche sind Firmen vertreten. "The Valuable 500 ist eine starke weltweite Initiative, die Inklusion und Vielfalt hervorhebt – Themen, an denen wir kontinuierlich arbeiten und die unsere Unternehmenskultur bereichern", wird Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG, auf der firmeneigenen Webseite bezüglich des Beitritts zitiert. Und auch Medizintechnikhersteller Ottobock war von der Idee begeistert und ist ebenfalls Teil der 500. Schließlich können sich auch Unternehmen weiter verbessern, die das Thema Inklusion und Behinderung längst auf ihrer Agenda stehen haben.