Der faltbare Scooter ATTO ermöglicht selbstbestimmtes Reisen

Herr Zwart, für welche Personengruppe ist ATTO besonders geeignet?

Marcel Zwart: Das ATTO Elektromobil eignet sich besonders für alle, die Probleme beim selbstständigen Gehen haben. Das können Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen sein, aber auch ältere Menschen, die einfach mehr Bewegung in ihr Leben bringen möchten. Sein schickes und ansprechendes Design macht es für nahezu alle Segmente und Altersgruppen attraktiv: Wenn jemand zum ersten Mal auf dem ATTO sitzt und spürt, wie stabil es ist und wie gut man darin aussieht, ist er total begeistert.

Gibt es irgendwelche Einschränkungen für die Benutzung von ATTO?

Zwart: Wir versuchen, verschiedene Arten von Benutzer*innen und deren Umstände zu berücksichtigen, und arbeiten daher ständig daran, die Grenzen von ATTO zu erweitern. Die derzeitige Gewichtsbeschränkung beträgt 120 kg, die maximale Geschwindigkeit beträgt 6,4 km/h (gemäß den örtlichen Vorschriften) und der Akku hat eine Reichweite von bis zu 20 km. Unser nächste Produktgeneration wird eine noch längere Akku-Reichweite und eine verbesserte Kapazität bezüglich Gewicht und Geschwindigkeit haben.

Und die Menschen können den Scooter wirklich überall hin mitnehmen – sogar in ein Flugzeug?

Zwart: Selbstverständlich und das tun sie auch. ATTO passt in jeden Fahrzeugtyp, und ist an Land, auf See oder in der Luft ganz leicht zu transportieren. Einige unserer Benutzer*innen reisen häufig mit dem Flugzeug und für sie hat ATTO ihr Leben verändert. Die Mitnahme ist bei Flugreisen erlaubt. Die Benutzer gehen damit an Bord und verstauen es anschließend in der Gepäckablage. Das ATTO Elektromobil macht auch das alltägliche Leben einfacher, wie beispielsweise das Einkaufen oder andere Besorgungen erledigen. Man kann es überall hin mitnehmen und bei Bedarf benutzen.

Es gab vorher keinen derartigen leichten, intelligenten leistungsstarken Scooter. Und trotzdem hören Sie nicht auf, ihn weiter zu verbessern. Wie stark berücksichtigen Sie bei der ständigen Verbesserung von ATTO die Anforderungen der Benutzer*innen?

Zwart: Was ich mit absoluter Sicherheit über unser Team sagen kann, ist, dass jeder von uns, vom Vertrieb über den Kundenservice bis zum Produkt, nie den Bezug zu den Benutzer*innen verliert. Wir alle legen Wert darauf, mindestens mit einer*m Benutzer*in pro Woche in Verbindung zu treten und mit ihnen über ihre gemachten Erfahrungen zu sprechen. Unser Produkt-Team nimmt dieses Feedback auf und bezieht es dann in den Design-Prozess mit ein. Auf diese Weise haben wir beispielsweise den praktischen Faltmechanismus gestaltet, der einfach zu bedienen ist, sowie die einzigartige Fähigkeit von ATTO, sich in zwei leichte Teile aufzuteilen, was das Heben und Verstauen enorm erleichtert. Das Feedback unserer Benutzer*innen hat auch den Impuls für die Herstellung des gesamten ATTO-Zubehörs wie beispielsweise Handyhalter, Halter für Gehhilfe, Kissen, Rucksäcke, Kabelsatz, Flugausrüstung und mehr gegeben.

Zwart: Aufgrund seines eleganten Designs zieht ATTO viel Aufmerksamkeit auf sich. Es sieht eher nach einer technischen Spielerei als nach einer Mobilitätshilfe aus. Daher war es auf der Messe im letzten Jahr auch so ziemlich der strahlende Mittelpunkt. Bei unserem REHACARE 2019 Auftritt wurde dabei auch ein besonders wichtiges Thema angeschnitten: nämlich die Beleuchtung. Ein Händler, der unseren Messestand besuchte, machte uns darauf aufmerksam, dass es besonders hilfreich wäre, wenn der Scooter einen Scheinwerfer hätte. Also haben wir den Ratschlag aufgenommen und einen entworfen und hinzugefügt. Unser nächstes Modell verfügt daher also über einen eingebauten Scheinwerfer, um maximale Sicherheit auch bei Dunkelheit zu gewährleisten.

Welche weiteren Zubehörteile und Funktionen sind in naher Zukunft geplant?

Zwart: Es ist wirklich eine aufregende Zeit des Wachstums für uns bei MovingLife. Wir bereiten uns gerade darauf vor, unser neuestes Produkt auf der nächsten REHACARE vorzustellen. Wir nennen es ATTO SPORT, aufgrund seines dynamischen Designs und der verbesserten physikalischen Eigenschaften. Es ermöglicht eine größere Gewichtsbelastung, kann dank verbesserter Akku-Reichweite längere Strecken bewältigen, hat eine stoßdämpfende Bereifung und vieles mehr. Außerdem hat es einen sehr coolen, urbanen Look, von dem wir glauben, dass er den Leuten wirklich gefallen wird.

Inwieweit trägt ein Scooter wie ATTO zu selbstbestimmtem Reisen bei?

Zwart: Tatsächlich sprechen uns viele Benutzer*innen genau auf dieses Thema an. Viele von ihnen berichten darüber, wie sie jetzt auch mal an einem Sonntagnachmittag ins Einkaufszentrum gehen oder mit ihrer Familie unterwegs sein können. Dinge, die für sie nur schwer und keineswegs spontan möglich waren, bevor sie ihren ATTO Scooter hatten. Doch ich denke, einer der Hauptvorteile des ATTO ist der Traum von Freiheit, wenn es ums Reisen geht. Sie können mit ATTO in ein Flugzeug einsteigen und der Trolley-Modus erleichtert die Verstauung im Gepäckfach des Flugzeugs. Für Benutzer*innen bedeutet es ein Stück Unabhängigkeit, die sie vorher nicht unbedingt hatten.

Zwart: Menschen haben normalerweile ein angeborenes empathisches Mitgefühl für Menschen mit Behinderung. Allerdings wird diese Empathie manchmal eher als Mitleid empfunden, wodurch sich die behinderte Person unnötig von den anderen getrennt fühlt. Wenn sich diese visuelle Wahrnehmung der Behinderung ändert, kann auch das Gefühl der Trennung beseitigt werden. Der ATTO Scooter sieht cool aus und die Leute sind begeistert, wenn sie ihn sehen. Für einen Menschen mit Behinderung ist dies wirklich eine bahnbrechende Erfahrung.

Wir wissen von Benutzer*innen, die vor ATTO ihr Haus nicht verlassen haben, weil sie kein Mitleid wollten, wenn sie im Rollstuhl oder mit einer anderen Mobilitätshilfe unterwegs sind. Den Scooter benutzen sie jedoch mit Stolz, denn man kommt damit auch mühelos und barrierefrei ins Gespräch. Aufgrund seines außergewöhnlichen Designs neigen Menschen dazu, Fragen zu stellen. Dies eröffnet einen Dialog, der bisher tabu war. Schließlich ist Behinderung ein Thema, vor dem sich die meisten von uns scheuen, es anzusprechen. Doch der Elektroroller liefert einen offenen Gesprächsansatz.

Ein weiterer Aspekt ist die Sitzhöhe, wenn Sie auf dem Scooter sitzend mit jemandem ins Gespräch kommen. Mit ATTO sitzen Sie höher und können damit anderen Menschen auf Augenhöhe begegnen. Ich denke, all dies trägt dazu bei, dass die Gesellschaft Menschen mit Behinderung als das sieht, was sie sind: nämlich Menschen! Menschen, die ein ganz normales Leben führen, die zur Arbeit gehen, Familien gründen, Besorgungen machen, Kontakte knüpfen und reisen. Es überbrückt die Kluft zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, indem es mehr Freiheit für ein selbstbestimmtes Leben schenkt.