Ein Unternehmen, das auf diese Nachfrage reagiert hat, ist der Hersteller von Medizintechnikprodukten Ottobock. Das deutsche Unternehmen hat sich unter anderem auf die Fabrikation von Prothesen, Orthesen, Rollstühlen und Exoskeletten spezialisiert. Mit Beginn der Corona-Pandemie hat es seine Produktion um Hygiene- und Schutzartikel erweitert. Die Produktpalette umfasst nun auch hygienische Türgriffe, persönliche Türöffner, Kunststoff-Visiere und mobile Schutzscheiben, die beispielsweise von Mitarbeiter*innen in Versorgungszentren verwendet werden können.
"Wir haben direkt zu Beginn der Krise auf den steigenden Bedarf reagiert", erzählt uns der Leiter des neuen Produktionszweiges Marco Volkmar. "Die Idee war es, sowohl betriebsintern zu unterstützen als auch regionalen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen und Partnerbetrieben mit unseren Produkten zu helfen." Bei der Umstellung habe Ottobock problemlos auf vorhandene Maschinen und das Know-how der Mitarbeiter*innen setzen können. So sei die Produktion der Türöffner und von Einzelteilen der Türgriffe beispielsweise im 3D-Druckverfahren hergestellt worden und habe nicht die Anschaffung neuer Maschinen verlangt.
Einen wirtschaftlichen Erfolg habe Ottobock sich durch die neue Produktion nicht versprochen. Einen Großteil der Produkte habe man gespendet oder zu einem Selbstkostenpreis angeboten. Eine dauerhafte Produktion von Hygiene- und Schutzartikeln sei nicht geplant. Aufgrund der gesunkenen Nachfrage sei die Produktion heruntergefahren worden. Jedoch verfüge das Unternehmen noch über Lagerware und sei jederzeit in der Lage, die Produktion wieder hochzufahren, sollte die Situation sich erneut verschärfen.