Ein wesentlicher Vorteil liegt in den kurzen Kommunikationswegen, welche einen fortlaufenden und unmittelbaren Austausch zwischen den Bereichen Konstruktion, Fertigung und Testing ermöglichen. Die hohe Fertigungstiefe am Standort ermöglicht es sowohl uns als auch externen Nutzenden, schnell auf neue Situationen reagieren zu können, um den Fortschritt bei der Durchführung von statischen und dynamischen Tests so effizient wie möglich gestalten zu können.
Produkte müssen in der Personenbeförderung alle möglichen Aspekte (ISO, DIN) erfüllen, um zugelassen zu werden – auch beim Thema Sicherheit. Wie genau sehen solche Sicherheitstests aus?
Bruns: Sowohl für die Durchführung von dynamischen als auch von statischen Versuchen sind solche Prüfstandards maßgebend. Diese Normen liefern alle wesentlichen Informationen, um sicherzustellen, dass die abgebildeten Versuche korrekt und wiederholbar durchgeführt werden, sodass diese Ergebnisse auch miteinander vergleichbar sind. Weiterhin sind in den Normen die Anforderungen exakt definiert, die für den sicheren Transport in verschiedensten Fahrzeugen unabdingbar sind. Das Ziel der Entwicklungen von AMF-Bruns besteht zu jeder Zeit darin, in einem umgebauten Fahrzeug den gleichen hohen Sicherheitsstandard für die Insassen sicherzustellen, wie in einem nicht umgebauten Pkw.
Die kalibrierte Zugversuchsanlage ermöglicht die Untersuchung und Prüfung sicherheitsrelevanter Produkte und Komponenten im Fahrzeug. Somit finden beispielsweise Sitzprüfungen, Festigkeitsprüfungen von eingebauten Fahrzeugkomponenten oder Personen- und Rollstuhlrückhaltesystemen im statischen Testzentrum statt. Mit bis zu sechs Hydraulikzylindern wird die erforderliche Kraft innerhalb weniger Sekunden aufgebaut. Die Prüfungen können hierbei für alle auf dem Markt befindlichen Fahrzeugtypen durchgeführt werden. Die Durchführung der Tests ist nach EU-Regelungen und den amerikanischen FMVSS-Vorschriften möglich.
Auf der dynamischen Testanlage wird ein Crash simuliert. Ein Standardtest ist beispielsweise die Prüfung von Personen- und Rollstuhlrückhaltesystemen gemäß der Norm ISO 10542-1. Hierbei wird ein Frontalaufprall mit circa 50 Kilometern pro Stunde simuliert. Um eine möglichst gute Wiederholgenauigkeit und Regelbarkeit der Anlage zu erzielen, wird der Schlitten mit dem Testaufbau entgegen der Fahrtrichtung aus der Ruheposition binnen weniger Millisekunden sehr stark beschleunigt. Durch die wirkende Massenträgheit entsteht der gleiche Effekt, als würde der Prüfaufbau mit genannter Geschwindigkeit auf ein stehendes Hindernis treffen. Auch hier definieren die zugrunde gelegten Prüfstandards alle für den Versuch relevanten Parameter. Das hochmoderne Anlagenkonzept gewährt ein Höchstmaß an Präzision und liefert genauere Ergebnisse als herkömmliche Verzögerungsanlagen.