Über vier Millionen Pflegebedürftige gibt es in Deutschland, auf jeden dieser Menschen kommen ein bis mehrere Pflegende hinzu. In Diskussionen zu ihrer Situation geht es oft um die richtige Ausstattung wie Pflegebetten, Rollatoren oder Trinkbecher. Dabei wird ein Faktor für angenehme und professionelle Pflege oft vergessen – die Kleidung.
Die richtige Kleidung kann für die Betreuung pflegebedürftiger Menschen für beide Seiten sehr hilfreich sein.
Aus zwei Gründen macht es Sinn, in der Pflege über spezielle Pflegetextilien nachzudenken. Der eine ist, dass herkömmliche Kleidung dafür designt wurde, selbstständig angezogen zu werden. Menschen mit Pflegebedarf werden jedoch oftmals angekleidet, was je nach Größe und Schwere der Personen nicht immer einfach ist. Die Kleidung soll deshalb für die Pflegenden einfach anzuziehen sein. Hiervon profitieren auch die Pflegebedürftigen, da das An- und Umziehen deutlich schneller vonstattengeht. Darüber hinaus ist es eine wichtige Maßnahme für pflegende Menschen, da sie so körperlich geschont werden. Besonders in Pflegeheimen und bei Pflegediensten, die sich um mehr als eine Person kümmern, eine wichtige Maßnahme.
Doch was macht gute Pflegetextilien darüber hinaus aus? Auch Manuel Käppler, operativer Geschäftsleiter der suprima GmbH, betont zunächst: "Die Hauptaufgabe von Pflegebekleidung oder -textilien im Allgemeinen ist es, die Arbeit des Pflegenden zu erleichtern. Sie bietet erleichterten Zugang zum Körper für Körperpflege und/oder Wechseln von Inkontinenzmaterial, Verbänden, Kompressionsstrümpfen et cetera. Dabei entfällt das vollständige Entkleiden der Patient*innen."
Je nach Person sollte Pflegekleidung unterschiedlich beschaffen sein. Doch welche sollte gewählt werden? Käppler: "Ausschlaggebend ist nicht direkt das Krankheitsbild, sondern vielmehr damit verbundene Verhaltensweisen der Patient*innen: Zum Beispiel bei Inkontinenz und zwanghaftem Entkleiden, das gegebenenfalls zur Unterkühlung führt, wenn es unbemerkt in der Nacht auftritt. Auch das ungewollte Entfernen des Inkontinenzmaterials und Schmieren von Stuhl gehört dazu." Die Lösung hierfür können zum Beispiel einteilige Schlafanzüge, sogenannte Pflegeoveralls, sein, die nicht verrutschen und allein nicht leicht auszuziehen sind.
Pflegeoveralls sehen aus wie herkömmliche Schlafanzüge.
Kleidung kann je nach Bedürfnis gewählt werden
Welche Kleidung für die pflegebedürftige Person gewählt wird, hängt also stark von deren Einschränkungen und auch persönlichem Geschmack ab. Rein bettlägerige Personen sind auf andere Kleidung angewiesen als solche, die noch mobil sind. Senior*innen mit eingeschränkter Mobilität kommen oftmals noch gut mit Schlupfhosen und Oberteilen ohne Knöpfe zurecht. Vielleicht ist aber ein Hüftprotektor-Slip sinnvoll, weil es schon zu Stürzen gekommen ist. Andere brauchen aufgrund einer Inkontinenz (hier geht es zu einem eigenen Thema des Monats über Inkontinenzauf REHACARE.de) spezielle Unterwäsche, um durch den Tag zu kommen, und einen zusätzlichen Schutz in der Nacht. Je nach Schweregrad gibt es verschiedene Modelle: zum Reinschlüpfenfür mobile Personen und knöpfbarefür liegende Patient*innen. Die Produktauswahl für den Pflegebereich ist durchaus groß zu nennen. Je nach Situation kann und sollte auf verschiedene Lösungen zurückgegriffen werden. Dabei muss der Komfort der pflegebedürftigen Personen mit dem Bedürfnis der Pflegenden in Einklang gebracht werden.
Verschiedene Produkte zum Thema in unserer Datenbank: