ReWalk Robotics ist seit vielen Jahren Aussteller auf der REHACARE. Frau Ikanovic, welche Bedeutung hat die Messe für Sie als Unternehmen?
Mela Ikanovic: REHACARE ist seit 2012 eine der wichtigsten Kommunikationsplattformen für unser Unternehmen. ReWalk Robotics hat fast alle wichtigsten Meilensteine – Produkteinführungen, erste ReWalker*innen aus Deutschland, anderen europäischen Ländern und aus den USA, erste positive Entscheidungen der Kostenträger zur Versorgung mit ReWalk Exoskelett, unsere Listung im Hilfsmittelverzeichnis – auf der REHACARE mit allen Beteiligten erfolgreich vorgestellt und geteilt. Das Besondere an der REHACARE ist die Diversität aller Teilnehmenden, und hier ist die Teilnahme das Stichwort: REHACARE bringt die zusammen, die für eine Verbesserung der Lebensqualität der Menschen mit Behinderungen, mit Pflegebedarf, im Alter und mit chronischen Krankheiten ihre Fachkompetenz einsetzen. Der Austausch und die Förderung der Kommunikation und Projekte während der REHACARE ist mit keiner anderen Veranstaltung zu vergleichen. Dies ist der Erfahrung und dem unermüdlichen Einsatz der REHACARE-Organisator*innen zu verdanken: am Puls zu bleiben und immer zu wissen, was für alle Beteiligten auf dieser Messe wichtig – dies ist eine Herausforderung, die REHACARE kompetent und überzeugend meistert.
Nur ein Beispiel hierfür: Es war die REHACARE, die als erste – weltweit – für die Exoskelette eine eigene Produktkategorie aufgestellt, und somit diese Robotik-Technologie als wichtige Entwicklung erkannt und anerkannt hat. REHACARE schafft für uns Aussteller die besten Präsentations- und Austauschmöglichkeiten und wir als Unternehmen sehen es als unsere Pflicht, diesem Einsatz gerecht zu werden.
Für Versicherte der Krankenkassen TK und DAK-Gesundheit sowie der Unfallversicherung DGUV besteht nun die verbindliche Möglichkeit einer Versorgung mit einem Exoskelett-System, wenn sie sich grundsätzlich dafür eignen. Warum ist diese Entwicklung so wichtig?
Ikanovic: Das deutsche Gesundheitssystem zählt zu den ältesten der Welt: Schon im Mittelalter gab es gesundheitliche Absicherung durch die gemeinsamen Kassen der Handwerkszünfte. Damals waren allerdings nur 10 Prozent der Bevölkerung krankenversichert, heute sind es nahezu 100 Prozent. Heute ist das deutsche Gesundheitssystem, wie wir dies zuletzt sehr eindrucksvoll in der Pandemiezeit feststellen konnten, eines der besten der Welt. Dies verdanken wir den bekannten vier Grundprinzipien des deutschen Gesundheitssystems. Diese Prinzipien sind auch die treibenden Faktoren für die Regelung der Versorgung mit ReWalk Exoskeletten im Rahmen der kürzlich kommunizierten Verträge und Angebote.
Unser Ziel – die hochqualitative, transparente und wirtschaftliche Versorgung, die allen Beteiligten und deren Anforderungen an uns als Leistungserbringer gerecht wird – wird mit vertraglichen Regelungen klar definiert und strukturiert. Ich zitiere hier Herrn Thomas Bodmer, Vorstandsmitglied der DAK-Gesundheit, mit folgender Äußerung zur vertraglichen Regelung der Versorgung mit dem ReWalk Exoskelett: "Die Vorteile dieser hochinnovativen Versorgung haben uns überzeugt. Wichtig ist uns die Qualität dieser komplexen Versorgung. Hier setzt der Vertrag an, indem er das Zusammenspiel von Hersteller, Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern erstmalig in einem Hilfsmittelvertrag klar beschreibt und regelt. So ermöglichen wir es den Betroffenen, das Exoskelett optimal zu nutzen."
Wir als Unternehmen schätzen es sehr, dass die Krankenkassen uns mit der Versorgung ihrer Versicherten beauftragen und wir werden unser Bestes tun, um diesem Auftrag gerecht zu werden – immer mit dem Ziel, den Nutzer*innen unserer Technologie beste Leistung zu erbringen. Diese Entwicklung ist wichtig, weil es eindeutig zeigt, dass das deutsche Gesundheitssystem die Effektivität und den Nutzen der neuen Medizintechnologie genau überprüft und sorgfältig in die Versorgungsstrukturen aufnimmt, und damit weiterhin das Vorbild für andere Länder ist.