REHACARE.de sprach mit Frank Sodermanns, Geschäftsführer von F. Sodermanns Automobile GmbH, über verschiedene Möglichkeiten der barrierefreien Ausstattung eines Reisemobils und worauf Campingfreunde achten müssen.
Herr Sodermanns, Sie haben inzwischen mehrere Reisemobile zur Vermietung im Angebot. Worin liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Modelle?
Frank Sodermanns: Beide Modelle haben gemeinsam, dass sie über eine Nasszelle und Küchenzeile verfügen und dass das Fahrzeug komplett mit dem Rollstuhl befahrbar ist. Wir haben ein Fahrzeug für Selbstfahrer und eines nur für Beifahrer. Das Beifahrermodell hat ein elektrisch höhenverstellbares Bett. Im Selbstfahrermodell hingegen muss alles eigenhändig und mechanisch umgesetzt werden. Das Bett ist ausziehbar.
Was macht die Reisemobile so besonders?
Sodermanns: Die Fahrzeuge sind komplett mit dem Rollstuhl befahrbar, vom Einstieg bis zur Nasszelle kann man selbstständig mit dem Rollstuhl durch das gesamte Fahrzeug fahren. Durch den behindertengerechten Fahrzeugumbau kann der Opel Movano vom Menschen mit Behinderung selbstständig gefahren und bedient werden. Er ist komplett für Selbstfahrer geeignet, sofern das Umsetzen auf den Fahrersitz alleine erfolgen kann. Die Benutzung der Küchenzeile inklusive Kühlschrank sowie das Befüllen des Frischwassertanks funktionieren ebenfalls tadellos, da alles auf Höhe eines Rollstuhlfahrers angepasst wurde.
Für wen genau eignen sich die Reisemobile?
Sodermanns: Die Reisemobile eignen sich sowohl für Selbstfahrer als auch Beifahrer. Eines der Reisemobile ist konkret für Selbstfahrer mit einem mechanischen Handgerät für Gas und Bremse sowie einen Multifunktionslenkraddrehknauf ausgestattet. Diesen Umbau können viele verschiedene Kunden mit verschiedensten Krankheitsbildern nutzen: beispielsweise Paraplegiker, Menschen mit Spina Bifida oder mit amputierten Gliedmaßen. Das Fahrzeug ist ebenfalls mit einem Automatikgetriebe ausgestattet, sodass Menschen nach einem Schlaganfall und einer damit einhergehenden linksseitigen Lähmung ebenfalls fahren können. Wichtig ist, dass der entsprechende Führerscheineintrag vorhanden ist. Trotz der Umbauten kann jeder Fußgänger das Fahrzeug im Serienzustand nutzen.
Für Beifahrer gibt es die Möglichkeit, sich auf den Sitz umzusetzen oder aber während der Fahrt im Rollstuhl sitzen zu bleiben. Die Einfahrt in die Reisemobile erfolgt über einen seitlichen Lift, sodass dann kein anstrengendes Umsetzen notwendig wäre.