Selbstständig greifen, essen und trinken – unabhängig davon, wie gut die eigene Hand- oder Armfunktion noch ist. Das zu ermöglichen, hat sich die EXXOMOVE® UG zum Ziel gemacht: Der Roboterarm BATEO und die Handorthese CARBONHAND schaffen selbstbestimmte Mobilität für diejenigen, die aufgrund eines Unfalls oder einer Behinderung, in ihren Bewegungen eingeschränkt sind. Auf der REHACARE 2019 hat sich REHACARE.de die beiden smarten Helfer genauer angesehen.
Die bionische Handorthese CARBONHAND bringt neue Kraft und Ausdauer für Hände, deren Griffkraft im Alltag sonst nicht mehr ausreichend ist.
Die CARBONHAND wurde für alle Menschen mit einer Greifschwäche entwickelt, die eigenständig nicht mehr oder nur noch unter großer Anstrengung in der Lage sind, ihre Hand kraftvoll zu schließen. Grund hierfür ist häufig Multiple Sklerose, eine Handverletzung oder auch ein Schlaganfall. Durch die Handorthese werden Greifbewegungen verstärkt. Wenn der Anwender einen Gegenstand berührt und ganz leichten Druck ausübt, wird dieser Druck von der Orthese vervielfacht.
Die CARBONHAND wird wie ein Handschuh über die Hand gezogen, wobei er Daumen, Ring- und Mittelfinger bedeckt. Jeweils an den Enden, also dort, wo die Handorthese die Fingerspitzen umschließt, sind Sensoren angebracht. Diese wiederum sind mithilfe künstlicher Sehnen mit einem kleinen, batteriebetriebenen Gerät verbunden, das der Anwender am Gürtel trägt. Verstärkt wird die Greifbewegung durch die Verkürzung dieser künstlichen Sehnen. Berührungsempfindlichkeit und Druck der Sensoren können via App individuell und für jeden Finger einzeln eingestellt werden.
"Da unsere Hand ein Meisterwerk und jede von ihnen anders ist, muss man verschiedene Einstellungsmöglichkeiten anbieten, damit man den Menschen und ihren Bedürfnissen gerecht wird", meint Konstanze Hager, Geschäftsführerin von EXXOMOVE. Als "einzigartig" bezeichnet sie die Funktionsweise und Technik der CARBONHAND als bionische Handorthese.
Der Roboterarm BATEO ist für all jene gedacht, die aufgrund einer Querschnittslähmung, einer fortgeschrittenen Muskelerkrankung oder sonstiger Behinderung ihren Arm nicht mehr eigenständig bewegen können.
BATEO funktioniert in Zusammenspiel mit einem elektrischen Rollstuhl. Er wird am Rollstuhl montiert und mithilfe der Rollstuhlsteuerung bedient – ganz gleich, um welche Form der Steuerung es sich handelt (Joystick-, Kopf-, Mundsteuerung). BATEO ist in der Regel mit allen elektrischen Rollstühlen jüngeren Datums kompatibel.
Mit dem Roboterarm können Dinge in Reichweite von bis zu einem Meter erreicht werden. Insgesamt fünf künstliche Gelenke am Arm sorgen für größtmögliche Flexibilität, so dass auch Gegenstände in unmittelbarer Nähe erreicht werden können. Am Ende des Roboterarms befinden sich drei flexible Finger. Der Hersteller verspricht sicheren Halt, sowohl von kleinen und empfindlichen Objekten als auch von größeren und schweren Gegenständen von einem Gewicht bis zu anderthalb Kilogramm.
BATEO wiegt fünf Kilogramm und ist vergleichsweise klein, so dass er den Rollstuhl nicht unnötig verbreitert und auch dort verwendet werden kann, wo Platzmangel herrscht. Die Fingerglieder des Roboterarms sind zudem sehr robust. "Wir möchten nicht, dass der Anwender zur Reparatur geht, da er nicht auf seinen Roboterarm verzichten soll – auch nicht für ein paar Tage", findet Konstanze Hager.