"Mit Behinderung erfolgreich im Job – das ist für viele Betroffene eine Selbstverständlichkeit", macht der Vorsitzende des Sozialverbands VdK NRW, Horst Vöge, zum Start der Ausschreibung deutlich. "Nichtsdestotrotz haben sie immer noch deutlich schlechtere Chancen als Menschen ohne Behinderung, den Beruf ihrer Wahl zu ergreifen oder einen Ausbildungsplatz zu erhalten, der den eigenen Neigungen und Begabungen entspricht."
Denn während Bewerber*innen auf dem Arbeitsmarkt in der Regel nach ihren Fähigkeiten, ihren erbrachten Leistungen und ihrer Ausstrahlung beurteilt werden, stoßen Menschen mit Behinderung nach wie vor häufig auf Vorbehalte. "Sie haben demnach einen Wettbewerbsnachteil, dessen Ursache in den meisten Fällen fehlende Informationen sind – hinsichtlich der beruflichen Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung wie auch der vielfältigen Formen der Förderung und Unterstützung, die bei Bedarf möglich sind", so Vöge. Aus diesem Grunde hat der VdK NRW 2008 den "VdK Preis für Menschen mit Behinderung in Beschäftigung und Ausbildung" ins Leben gerufen. Preisträger*innen können behinderte Auszubildende, Studierende, Beschäftigte und Selbstständige aus allen Fachrichtungen, Branchen und Tätigkeitsebenen ebenso wie Mitarbeitende von Werkstätten für Menschen mit Behinderung sein. Bei der Auswahl sind sowohl objektive Kriterien wie Prüfungs- und Arbeitsergebnisse als auch soziale Kompetenzen wie besonderer Einsatz, Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit und Motivation von Bedeutung. Außerdem ist es für die Beurteilung der Persönlichkeit wichtig zu erfahren, ob sich die vorgeschlagene Person neben der beruflichen Tätigkeit ehrenamtlich engagiert und wie sich die Behinderung gegebenenfalls im Arbeitsalltag auswirkt.
Für die Ausbildung kommen beispielsweise infrage:
- Eine sehbehinderte Auszubildende, die in einem großen Produktionsbetrieb erfolgreich verschiedene Stationen durchläuft oder überdurchschnittliche Beurteilungen erhält.
- Ein*e Maschinenbediener*in, der oder die trotz regelmäßiger Dialysetermine selten ausfällt und konstant gute Arbeitsergebnisse erzielt.
- Ein*e kaufmännische*r Angestellte*r mit schwerer Schmerzsymptomatik, der oder die für seine oder ihre Tätigkeit als Gruppenleiter*in überdurchschnittliche Beurteilungen erhält – trotz behinderungsbedingter Ausfallzeiten.
- Ein*e querschnittsgelähmter Student*in, der oder die Bestleistungen erzielt, sein oder ihr Studium trotz Auslandsaufenthalt in angemessener Zeit durchführt oder in ihrer Freizeit ehrenamtlich aktiv ist.
- Ein*e Mitarbeiter*in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, der oder die besonderen Einsatz und eine überdurchschnittliche Entwicklung bei der Bewältigung seiner Aufgaben zeigt oder sich sehr stark für andere Werkstattmitarbeiter*innen einsetzt.
Kandidat*innen für "vilmA" können von Arbeitgeber*innen, Institutionen, betrieblichen Interessenvertretungen und Einzelpersonen – beispielsweise Pfarrer*in oder Sporttrainer*in – vorgeschlagen werden. Vorschläge durch Familienangehörige oder Freund*innen sind ebenso ausgeschlossen wie Eigenbewerbungen. Die Preisverleihung findet voraussichtlich am 8. Dezember 2023 in Wuppertal statt.
REHACARE.de; Quelle: Sozialverband VdK – Nordrhein-Westfalen e. V.