Digitale Lösungen für die Pflege: Erleichterungen für den Alltag
Digitale Lösungen für die Pflege: Erleichterungen für den Alltag
30.01.2025
Das Projekt "Di-PAS st", gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie den Europäischen Sozialfonds, widmet sich der Digitalisierung in der Pflege. Forschende der FH Dortmund und die mpool consulting GmbH arbeiten gemeinsam an praxistauglichen IT-Lösungen, die den Alltag von Pflegekräften, Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Angehörigen erleichtern sollen.
"Wir legen den Fokus auf konkrete Alltags-Herausforderungen, die wir mit den Pflegediensten und -Einrichtungen identifizieren", erklärt Prof. Sabine Sachweh, Sprecherin des Instituts für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL) an der FH Dortmund. Ziel sei es nicht, neue Tools zu entwickeln, sondern bestehende Lösungen am Markt zu finden. Beispiele aus der Praxis zeigen, wie dies gelingt:
Mithilfe von Virtual Reality könnten mobilitätseingeschränkte Personen ein Stück Teilhabe erleben.
Digitalisierte Essensbestellungen: In einem Seniorenzentrum ersetzt ein digitales Formular die bisherige Zettelwirtschaft. Fotos der Gerichte helfen den Bewohnerinnen und Bewohnern bei der Auswahl, während die Pflegekräfte und die Küche von vereinfachten Prozessen profitieren.
Digitaler Schlüsselkasten: Ein weiteres Beispiel ist ein System, das automatisch dokumentiert, wer welche Schlüssel abgeholt oder zurückgebracht hat. "In der Pflege wird vieles noch analog notiert und dokumentiert", berichtet Leon Sachweh, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IDiAL. Digitalisierung kann hier spürbare Entlastung schaffen.
Virtuelle Reisen für mehr Lebensqualität
Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen) ermöglichen es mobilitätseingeschränkten Personen, neue oder vertraute Orte zu entdecken. In einem Seniorenzentrum in Iserlohn testeten die Forschenden, wie diese Technik die Erfahrungsräume erweitern kann. "Selbst die Personen, die erst skeptisch waren, wollten die VR-Brille gar nicht wieder absetzen", berichtet Leon Sachweh.
Prof. Dr. Sabine Sachweh ergänzt: "Wir können mit dieser Technik die Erfahrungsräume der Bewohnerinnen und Bewohner ausdehnen und das Leben im Seniorenheim um eine Dimension erweitern." Dabei denkt sie auch an 360-Grad-Aufnahmen aus der Heimatstadt, vom Weihnachtsmarkt oder einem Familienfest, die von Angehörigen oder Ehrenamtlichen erstellt werden können.
Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung
Trotz vieler Vorteile bleibt die Digitalisierung in der Pflege oft auf der Strecke. "Für die Suche nach IT-Lösungen und deren Einführung fehlt im Pflege-Alltag zu oft die Zeit", erklärt Marcel Mitas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IDiAL. Das Projekt "Di-PAS st" setzt hier an und bietet kostenfreie Workshops sowie Beratung für Pflegeeinrichtungen an. Ziel ist es, die Hürden für den Einstieg in Digitalisierungsprojekte zu senken.