Remy beschreibt den Versuchsaufbau, der mit einem Sprunggelenks-Exoskelett auf einem Laufband sowie einem Touchscreen durchgeführt wurde, folgendermaßen: "Die Benutzer*innen konnten auf dem Bildschirm eines Tablets beliebige Punkte in einem zwei-dimensionalen Raster anklicken. Ihnen wurde mitgeteilt, dass diese Wahl die Konfiguration des Exoskeletts beeinflusst, aber ihnen wurde nicht gesagt, in welcher Weise dies geschieht. Während sie mit dem Exoskelett liefen, wurden die Benutzer*innen dann gebeten, so lange verschiedene Konfigurationen auszuprobieren, bis sie ihre Präferenz gefunden hatten. Dabei überließen wir es den Teilnehmenden, wie sie 'Präferenz' interpretieren wollten. Hinter den Kulissen hat ein Computer aus der Wahl des Punktes Parameter für die Stärke und für den Zeitpunkt der Unterstützung durch das Exoskelett erzeugt und diese in einen Regler eingespeist. Dabei wurde die Zuordnung zwischen der Lage des Punktes und den Parametern in jeder Wiederholung des Versuchs verändert. Das heißt, im ersten Versuch hatten zum Beispiel Punkte weiter rechts eine stärkere Unterstützung zur Folge, im nächsten Versuch mussten dazu Punkte weiter oben ausgewählt werden. Dadurch konnten wir das Experiment wiederholt durchführen, ohne dass die Benutzenden ihre Präferenz immer am gleichen Punkt im Tablet vorfinden würden. So ließ sich zeigen, dass die subjektive Präferenz ein sehr konstanter und verlässlich messbarer Wert ist."
Professor Remy rechnet damit, dass sich in drei bis fünf Jahren Exoskelette mit dieser Methode einstellen lassen werden.
Wenn Sie sich weiter über Exoskelette informieren möchten, dann finden Sie zu diesem Thema auch auf der REHACARE 2022 diverse Aussteller und eine Sonderfläche in Halle 6.