KI in der Hilfsmittelversorgung: wie Sanitätshäuser von digitalen Lösungen profitieren

Versorgungsanfragen, Bestellungen von Verbrauchsmaterial, Rückholungen – in vielen Sanitätshäusern klingelt das Telefon durchschnittlich 160 Mal pro Tag. Damit ist die Telefonie ein großer Kostenfaktor in der Hilfsmittelversorgung. Genau an diesem Problem setzt die anni.care KI-Telefonie an und kann wertvolle Unterstützung bieten. Sie übernimmt die eingehenden Anrufe, filtert einfache Anfragen und leitet komplexere Themen an die zuständigen Mitarbeitenden weiter. Dadurch können sich die einzelnen Personen auf wichtigere Aufgaben konzentrieren.

• Kostensenkung durch den Einsatz von KI bei Routine-Anrufen
• Schnellere Reaktionszeiten für Patientinnen und Patienten
• Entlastung der Mitarbeitenden, die sich auf komplexere Anliegen fokussieren können

Die Vorteile für die Sanitätshäuser liegen schnell auf der Hand. Doch was sagen diejenigen dazu, die am anderen Ende der Leitung ihre Anliegen loswerden möchten? Erste Rückmeldungen aus dem anni.care-Webinar deuten auf gemischte Erfahrungen hin. So wurde unter anderem eine Patientin zitiert, die zunächst skeptisch war, dann aber positiv überrascht wurde – vor allem, weil sie keine langen Wartezeiten mehr erlebte.

Ein weiterer Zeitfresser für Fachkräfte in der Hilfsmittelversorgung ist die Dokumentation. Hier setzt smart documentation von Ottobock an: Dieses KI-gestützte Tool hilft dabei, die Versorgungsdokumentation effizient und fehlerfrei zu erstellen. Damit reduziert es den bürokratischen Aufwand und unterstützt Erstattungsargumentationen durch die KI.

Mithilfe von KI-gestützter Bewegungsanalyse werden Behandlungsfortschritte sichtbar und lassen sich schnell in die Dokumentation übertragen. Da die Qualität der Analyse immer von den Daten abhängt, mit denen die KI gefüttert wird, wurde das Tool mit Daten aus dem Alltag der Ottobock Patient Care Betriebe und des Ottobock Beantragungsservices trainiert. Durch die weitere Nutzung wird es also immer besser.

Mit od | flow hat die opta data Gruppe gerade eine smarte Software auf den Markt gebracht, die KI und Automatisierung kombiniert. Sie ermöglicht es Sanitätshäusern, ihre Auftrags- und Abrechnungsprozesse effizienter zu gestalten. Intelligente Workflows und die Integration von KI-gestützten Tools helfen dabei, Routineaufgaben zu übernehmen und Fehlerquoten zu reduzieren.

Die cloudbasierte Lösung bietet eine intuitive Benutzeroberfläche und ermöglicht so einen flexiblen Einsatz – sei es in der Werkstatt, im Außendienst oder im Homeoffice. Über 2.500 Konfigurationsmöglichkeiten sorgen für eine individuelle Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens.

KI hat das Potenzial, die Hilfsmittelbranche erheblich zu verändern – sowohl für Unternehmen als auch für Patientinnen und Patienten. Die Effizienzgewinne und Kostenersparnisse für Sanitätshäuser sind unbestreitbar, aber die Akzeptanz auf der Patientenebene muss weiterhin beobachtet und angepasst werden.

Eine nicht repräsentative Umfrage auf Instagram zeigt: Viele Nutzende wünschen sich weiterhin menschliche Ansprechpartner – unabhängig vom Alter. Das zeigt, dass Offenheit gegenüber KI nicht automatisch eine Generationenfrage ist. Vielmehr entscheiden persönliche Erfahrungen und das konkrete Nutzungserlebnis darüber, ob digitale Lösungen als hilfreich empfunden werden.

Der Schlüssel liegt darin, KI als Unterstützung für den Menschen zu verstehen und eine Balance zwischen digitaler Effizienz und menschlicher Nähe zu finden. Die Zukunft der Hilfsmittelversorgung wird zunehmend von digitalen Technologien geprägt sein. Für Unternehmen bietet sich durch den Einsatz von KI eine Chance zur Optimierung von Prozessen, während gleichzeitig Patientenbedürfnisse nicht aus den Augen verloren werden dürfen. KI wird nicht den Menschen ersetzen, sondern ihn entlasten – sodass mehr Zeit für die individuelle Betreuung bleibt.

Nadine Lormis
REHACARE.de