Mobilität erleben: Nachhaltigkeit trifft modernste Technik für Menschen mit Behinderung
Mobilität erleben: Nachhaltigkeit trifft modernste Technik für Menschen mit Behinderung
Nachgefragt bei Frank Sodermanns, Geschäftsführer und Gründer F. Sodermanns Automobile GmbH
19.01.2022
Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Gerade in der Stadt erfreuen sich kleine, wendige und elektrische Flitzer wachsender Beliebtheit. Damit auch Menschen mit Behinderung davon profitieren können, bedarf es aber mehr als einem Standardmodell. In Kooperation mit der e.GO Mobile SE zeigt die F. Sodermanns Automobile GmbH, wie ein solches Fahrzeug aussehen kann. REHACARE.de fragte anlässlich der Vorstellung des umgerüsteten e.GO Life bei Geschäftsführer und Gründer Frank Sodermanns nach, wie die Zusammenarbeit zustande kam und was mit dem kleinen Flitzer alles möglich ist.
Wie ist die Zusammenarbeit mit e.Go Mobile zustande gekommen?
Frank Sodermanns: Wir sind auf e.Go Mobile zugegangen mit der Idee den e.Go Life behindertengerecht umzubauen. Von Anfang an war klar, dass wir einen Vorführwagen mit vielen Möglichkeiten schaffen wollen. Das war uns wichtig, denn Interessent*innen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern sollen den e.Go entweder als Beifahrende oder Selbstfahrende testen und erleben können. e.Go war sehr offen für die Thematik und hat uns direkt ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt, an dem wir entwickeln konnten.
Sodermanns ist seit vielen Jahren auf Umbauten spezialisiert. Wurden denn spezielle Wünsche von Menschen mit Behinderung einbezogen, als es um die konkreten Anpassungen für das Modell ging?
Sodermanns: Das ist indirekt immer der Fall, denn wir haben in über 26 Jahren Berufserfahrung sehr viele unterschiedliche Kund*innen und deren Bedürfnisse kennengelernt. Somit kennen wir die Wünsche unserer Kundschaft sehr genau. Es ist ja unsere Aufgabe zu beraten und die beste Umbaulösung zu finden.
Der eGO Life hält auch eine Reihe von Fahrhilfen zur Bedienung von Gas und Bremse, Lenkradknöpfe zur Steuerung von Sekundärfunktionen wie Blinker, Hupe oder Licht, Kamerasysteme parat.
Welche Möglichkeiten zur Umrüstung des e.Go Life gibt es??
Sodermanns: Im Prinzip ist fast alles möglich. Der auffälligste Unterschied ist sicherlich das Verladesystem, das über einen Roboterarm den Rollstuhl vom Fahrerplatz bis in den Kofferraum bringt. Da es ein dreitüriges Fahrzeug ist, müssen wir den Weg über den Kofferraum gehen. Ansonsten sind Einstiegshilfen wie zum Beispiel Dreh- und Schwenksitze, eine klappbare Transferhilfe als fest verbautes Rutschbrett an der B-Säule oder automatische Trittstufen möglich. Bei den Fahrhilfen können wir Handgeräte für Gas und Bremse, Drehknäufe am Lenkrad mit Tasten für Sekundärfunktionen wie Blinker, Hupe oder Licht, Kamerasysteme oder sogar das Space Drive System, mit dem man zum Beispiel mit dem Joystick fahren kann, verbauen. Sehr viel ist möglich und hier ist nur einiges genannt. In unserer Ausstellung in Wassenberg kann der e.Go getestet werden. Zum Fahrzeugkauf vermitteln wir gerne den Kontakt an e.Go oder man lässt sich direkt im e.Go Store beraten.
Sind bereits weitere Elektrofahrzeug-Modelle mit e.Go Mobile geplant?
Sodermanns: Wir werden zunächst schauen, wie gut der umgebaute e.Go angenommen wird. Selbstverständlich sind wir offen dafür, auch weitere e.Go Modelle an die Bedürfnisse unserer Kund*innen anzupassen.