"Bei der Planung des Patient Care Centers lag unser Fokus von Beginn an darauf, den kompletten Weg der medizinischen Versorgung für unsere Patient*innen so angenehm wie möglich zu machen", erklärt Rolf Jarasch, Director Patient Care Center Göttingen. Nach einer Bauzeit von 18 Monaten entstand ein Kompetenzzentrum, das neben einer modernen Orthopädiewerkstatt auch Therapieräume, ein Forschungslabor und Büroräume unter einem Dach vereint.
Zum besonderen Konzept des Patient Care Zentrums zählt auch der Standort selbst: In der Göttinger Universitätsmedizin und den nahegelegenen Krankenhäusern können bei Bedarf chirurgische Vorbereitungen für Prothesenversorgungen vorgenommen werden. Die Zusammenarbeit mit der UMG wird so weiter intensiviert. Zudem bietet das Sartorius Quartier Apartments an, in denen die Patient*innen für die Dauer ihres Aufenthaltes – dieser kann bis zu sechs Monate dauern – wohnen können. Tiefgaragenparkplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants sowie eine direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr runden das Angebot ab. Alle Bereiche auf dem Gelände sind barrierefrei zugänglich.
Auf insgesamt 3.800 Quadratmetern rückt Ottobock näher mit dem Göttinger Rehazentrum Rainer Junge zusammen, das sein ambulantes Reha-Programm auf zusätzliche neuroorthopädische Behandlungen ergänzt. Die Zusammenarbeit besteht seit mehr als 25 Jahren und wird jetzt in einem Gebäude auch räumlich zusammengeführt.
In direkter Nachbarschaft befinden sich die Life Science Factory sowie Räumlichkeiten der Hochschule HAWK. Nicht nur für Studierende entstehen durch den neuen Gesundheitscampus wichtige Synergie-Effekte, etwa durch einen direkten Zugang zu den Ottobock Werkstätten, Labore und der damit verbundenen Patient*innennähe.
"Was hier entstanden ist, ist ein waschechtes Lighthouse-Projekt für die Region", so Professor Hans Georg Näder, Ottobock Eigentümer und Honorarprofessor an der HAWK. "Hier wird vorgemacht, wie die gewinnbringende Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft aussehen kann. Ein weiterer Step zur Stärkung des Life Science Standorts Göttingen."
Neben der Patient*innenversorgung und dem Therapiezentrum, bezieht auch die Biomechanische Forschung von Ottobock neue Räume, wie zum Beispiel ein Labor mit modernster Messtechnik.
"Die Biomechanische Forschung ist zentraler Bestandteil der Neuentwicklung unserer zukunftsweisenden Produkte. Dabei werden mit wissenschaftlichen Methoden die Wirkungsweisen von orthopädietechnischen Hilfsmitteln dargestellt. Und dafür bietet die Nähe zur Patientenversorgung und den Hochschulpartnern am neuen Standort ideale Voraussetzungen", so Prof. Dr. Malte Bellmann, Leiter der Biomechanischen Forschung bei Ottobock.
Für Patient*innen entsteht damit ein 360-Grad-Konzept, das in der Region einzigartig ist und ebnet gleichzeitig für das Healthtech-Unternehmen den Weg in die Zukunft der Patient*innenversorgung.
Zunutze machen sich die Ottobock-Techniker*innen dafür auch die digitale und innovative Technik in der Anpassung und Dokumentation von Hilfsmitteln in Form des 3D-Scans und 3D-Drucks. So lassen sich Orthesen und Prothesen schnell und maßgeschneidert produzieren. Orthopädietechniker*innen scannen hierfür das Körperteil und bearbeiten die Daten am Computer. So wird Zeit für die Versorgung frei, die bisher für teils aufwendige Handarbeit am Gipsabdruck nötig war. Die Daten werden im Anschluss direkt an den Fräser und 3D-Drucker übermittelt, was Fehlerquellen minimiert.
Auch über die digitalen Lösungen hinaus verändert sich in den Ottobock Werkstätten die Art des Arbeitens, erklärt Rolf Jarasch: "In Göttingen haben wir den Mut gezeigt, an die technische Orthopädie der Zukunft zu glauben und uns danach auszurichten. Die Orthopädietechniker*innen haben keine eigenen Werkbänke mehr. Die Arbeitsplätze richten sich nach den Funktionen und Tätigkeiten und können so noch effektiver genutzt werden. Da die persönlichen Werkbänke aber auch immer ein Ort für den kollegialen Austausch waren, haben wir hier eine Alternative geschaffen. Entstanden ist dabei das Work Café als Kommunikationsknotenpunkt für alle unsere Mitarbeiter*innen."
Oliver Jakobi, CEO von Ottobock, sagt über die Eröffnung: "Anhand des neuen Patient Care Zentrums erkennt man den Wandel, den Ottobock in den letzten Jahren vollzogen hat: Unter dem Dach Ottobock.care zeigen wir, was schon immer zu uns gehört – die ganzheitliche Versorgung unserer Anwender*innen weltweit – und lösen uns vom Image des reinen Prothesenherstellers."
REHACARE.de; Quelle: Ottobock