In welchen Ausführungen gibt es das Rad und wer übernimmt die Kosten?
Dr. Pflaumbaum: trivida® ist als hochwertiges Kunststoff-Vollgummi-Speichenrad oder auch als leichteres und belastbares Carbonrad erhältlich. Die Kunststoff-Ausführung mit der Artikel-Nummer PT20 bietet ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Die hochfeste Ausführung in Carbon mit der Artikel-Nummer CC21 sieht nicht nur besonders elegant aus, sondern eignet sich beispielsweise auch besonders für den Einsatz in Nasszellen. Der Raddurchmesser beträgt jeweils 24 Zoll. Eine Schnellwechsel-Achse mit 12 Millimetern Durchmesser und 50 Millimetern Einstecktiefe, eine Montagebuchse M16 mit 50 Millimetern Einstecktiefe sowie Buchsen für 1/2“ Achsensystem sind im Lieferumfang enthalten. Generell lässt sich sagen, dass die trivida®-Räder vom Sanitätshaus vor Ort an fast alle handelsüblichen handbetriebenen Rollstühle montiert werden können. trivida® ist ein anerkanntes medizinisches Hilfsmittel, somit können Rollstuhlfahrende eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen beantragen.
Kristina Vogel ist Markenbotschafterin. Wie ist es zu dieser Partnerschaft gekommen?
Dr. Pflaumbaum: Wir haben nach jemandem gesucht, der zum Produkt passt, ein öffentliches Ansehen und eine hohe Glaubwürdigkeit genießt – und das Produkt auch tatsächlich aus tiefster Seele unterstützt. Als Kristina Vogel uns ihre Motivation schilderte, Menschen im Rollstuhl zu mehr Selbstständigkeit zu verhelfen, und als wir ihre Begeisterung spürten, wussten wir, dass wir unsere Markenbotschafterin gefunden haben. Kristina war von Beginn an mit im Projekt involviert. Sie hat uns auf Probleme aufmerksam gemacht, als sie unsere ersten Prototypen getestet hat – und daraufhin haben wir das Produkt weiter optimiert, bevor wir es auf den Markt gebracht haben. Erst als Kristina zufrieden war, waren wir es auch. trivida® lässt schlichtweg keinen Raum für Halbherzigkeit.
Kristina Vogel: Als mich die Anfrage von trivida® erreichte, war ich schnell überzeugt von dem Produkt. Ich dachte an die erste Zeit nach meinem Unfall, an die Wochen in der Reha. Damals hätte mir eine Lösung wie trivida® geholfen, schneller wieder selbstständig zu werden. Als Leistungssportlerin war es extrem schwer für mich, plötzlich in so vielen Bereichen von anderen Menschen abhängig zu sein. Und das geht natürlich auch anderen Menschen so – unabhängig davon, ob sie durch einen Unfall oder eine Erkrankung auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Deswegen unterstütze ich dieses Produkt aus vollem Herzen.
Auf der Webseite heißt es, weitere innovative Produktlösungen für Rollstuhlfahrende seien in der Entwicklung. Was darf man also noch erwarten – vielleicht ja auch schon für 2022?
Dr. Pflaumbaum: Wir möchten trivida® für Jung bis Alt, Leicht bis Schwer, Stark bis Schwach nutzbar machen. Deshalb sind wir dabei, eine kleine Produktfamilie zu entwickeln. Wir arbeiten konstant an besonderen Anpassungen und individuellen Lösungen, damit unser teilbares Rollstuhl-Rad auch tatsächlich für alle Menschen einsetzbar ist, die Bedarf haben. Selbstverständlich sind unsere größeren Entwicklungsprojekte mit Patentmöglichkeit aber noch geheim. Nur so viel sei gesagt: Wir möchten noch viel mehr für Menschen mit Behinderung erreichen und werden weiterhin sowohl technisch als auch planerisch und emotional in die Entwicklung sinnvoller Innovationen investieren.