Hauptmerkmale des Exoskeletts
Das RISE Exoskelett verfügt über mehrere innovative Funktionen, die den Herausforderungen von Querschnittsgelähmten in Bezug auf Gleichgewicht und Bewegung gerecht werden.
- Hybrid-Kniemotor mit Feder: Um das Gewicht zu minimieren und den Schwerpunkt niedrig zu halten, verfügt das Exoskelett über einen Hybrid-Kniemotor mit Feder. Diese Konstruktion erhöht die Leistungsdichte, speichert Energie während der Bewegung und ahmt den natürlichen energieeffizienten Gang des Menschen nach.
- Gefederte Knöchelgelenke: Auch in den Knöchelgelenken sind federbelastete Elemente eingebaut, um die begrenzten Antriebsmöglichkeiten der Roboterfüße zu kompensieren. Dies ermöglicht eine natürlichere Abrollbewegung und reduziert die Notwendigkeit, den Fuß übermäßig anzuheben, wodurch der Gang insgesamt flüssiger wird.
- Mehr Aktuatoren für mehr Mobilität: Das Exoskelett verfügt über vier Aktuatoren pro Bein, doppelt so viele wie bei konkurrierenden Designs. Dies ermöglicht einen größeren Bewegungsumfang und erleichtert seitliche Bewegungen, wodurch die Möglichkeiten der Benutzenden erweitert werden.
- Hohe Drehmomentleistung: Mit einem bemerkenswerten Drehmoment von 310 Newtonmetern in den Kniegelenken liefert das RISE Exoskelett fast doppelt so viel Kraft wie vergleichbare Produkte. Diese Fähigkeit ermöglicht es den Benutzenden, Aufgaben auszuführen, die einen hohen Kraftaufwand erfordern.
"Es ist schön, ein Teil des Projekts RISE zu sein, weil es um eine wirklich gute Sache geht. Wir wollen Menschen helfen, ihrem Bedürfnis nach aufrechtem Gehen wieder nachkommen zu können und ihnen eine verbesserte Teilnahme am Alltag ermöglichen", erzählt Studentin Nicola Dobler. "Uns fasziniert die Möglichkeit, das Leben von Menschen mit Beeinträchtigung zu bereichern und die Grenzen des Machbaren im Bereich der Exoskelette für Paraplegiker*innen zu verschieben", ergänzt Projektleiter Lukas Schneidewind.
Vorbereitungen für die CYBATHLON-Herausforderung
Das RISE-Team bereitet sein Exoskelett eifrig auf den bevorstehenden CYBATHLON-Wettbewerb im Oktober vor. Der CYBATHLON ist eine internationale Veranstaltung, bei der die neuesten Fortschritte im Bereich der unterstützenden Technologien vorgestellt werden. Die Teilnehmenden müssen eine Reihe von anspruchsvollen Aufgaben bewältigen, die reale Szenarien simulieren sollen.
Um sicherzustellen, dass die Pilotinnen und Piloten gut vorbereitet sind, hat das Team alle CYBATHLON-Hindernisse in der Tischlerei der TU Berlin akribisch nachgebaut. Zu diesen Hindernissen gehört es, fünf Meter ohne Gehhilfen zu gehen, eine Treppe mit unebenen Stufen hinunterzusteigen, seitlich durch Bänke zu navigieren, eine Kiste aus einem Regal zu heben, sie zu einem Tisch zu tragen und Brot zu schneiden.
Anhaltende Unterstützung gesucht
Das RISE-Team hat zwar erhebliche Fortschritte gemacht, sucht aber weiterhin nach finanzieller Unterstützung, um die Kosten für die weitere Entwicklung und Erprobung zu decken. Da die anfängliche Finanzierung erschöpft ist, sucht das Team aktiv nach Sponsoren, um sein innovatives Exoskelett zum Erfolg zu führen.
Das RISE-Exoskelett-Projekt an der TU Berlin ist ein Beispiel für die transformative Kraft der Technik und der Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Herausforderungen in der realen Welt. Mit seinem innovativen Design und seinem unermüdlichen Engagement ist das Team in der Lage, das Leben von Menschen mit Querschnittslähmung maßgeblich zu beeinflussen und ihnen mehr Mobilität, Unabhängigkeit und Lebensqualität zu bieten.
Das Team freut sich auch über interessierte Studierende, die sich an seinem Projekt beteiligen möchten.