Solche "Gütesiegel" und natürlich Gast-Empfehlungen, die sich herumsprechen, sind ein wichtiges Vehikel, um die Möglichkeiten des barrierefreien Reisens weiter auszubauen und dessen Bedeutung zu stärken. Auch die Messepräsenz der Hotels beispielsweise zur REHACARE 2019 trägt dazu bei, bekannte und potenzielle Gäste auf das jeweilige Angebot neugierig zu machen. Generell sind es öffentliche Sichtbarkeit und allgemeine Präsenz, die die Branche weiter nach vorne bringen könnten. Liesbeth Verloock vom Hotel Middelpunt will dafür beispielsweise Reiseveranstalter und Reisebüros ansprechen, damit die ihre Kundschaft über das Angebot des belgischen Hotels informieren können. "Ich hoffe, dass sich die Branche weiterhin gut entwickeln wird", sagt sie, "Wir sind immer noch der 'Underdog' in der Tourismusindustrie. Je mehr wir also darüber reden, desto besser!".
Das gelte übrigens laut von Schlotheim auch, um die gegenseitige Akzeptanz von Reisenden mit und ohne Behinderung zu stärken: "Es muss normal werden, dass ein Rollstuhlfahrender, der gegebenenfalls den Sekt mit einem Strohhalm trinkt, neben einem Fußgänger frühstückt."
Zusätzlich müsse, so plädiert von Schlotheim, generell das Angebots-Spektrum für barrierefreies Reisen erweitert werden – immer auch mit Blick darauf, dass die gesamte touristische Servicekette dabei barrierefrei ist und nicht ausschließlich das Hotel. Denn nur wenn neben der Unterkunft und der Buchung auch vor Ort beispielsweise Schiffsfahrten oder Restaurantbesuche ohne Weiteres barrierefrei sind, kann die gesamte Reise als solche gelten.