Bei all den intelligenten und praktischen Features, die vielleicht – vielleicht aber auch nicht – wie Spielerei wirken, haben Hörgeräte aber noch Grenzen. "Sie sind prinzipiell sehr robust – gerade auch bei den Kinderhörsystemen", sagt Peter Osterkamp. Natürlich sei es aber wie mit dem Smartphone: Es kann herunterfallen. Fünfmal geht das auch gut, beim sechsten Mal ist das Display kaputt. Wenn ein Hörsystem unglücklich auf Fliesen fällt, ist es eben auch defekt. Das lässt sich nicht vermeiden. "Das größte Problem ist es aber noch immer zu schwitzen. Die Geräte sind zwar wasserdicht, aber nicht schweißresistent", erklärt der BAGUS-Filialleiter. Sport sollte man also besser ohne Hörsystem machen – egal, ob es hinter dem Ohr sitzt oder ein In-ear-System ist.
Abgesehen davon, dass das beste Hörsystem nichts nutzt, wenn es aus akustisch-medizinischen Gründen nicht das richtige ist. Denn hört man beispielsweise auch in ruhiger Umgebung und trotz leistungsstärkstem Hörgerät nicht besser, ist ein Implantat vielleicht die bessere Lösung. Eine passende Lösung gibt es aber immer, betont Osterkamp.
Manche Probleme wie den sogenannten Störschall kann man aber auch mit Hilfsmitteln für das Hilfsmittel lösen. "Hörsysteme kommen überall dort noch an ihre Grenzen, wo die Umgebungsgeräusche zu laut oder zu diffus sind. Das kann beispielsweise im Restaurant sein, aber auch am Bankschalter, in der Schule oder bei einer Stadtführung", weiß Oedekoven. "Hier greifen dann unsere kleinen und dezenten Hörverstärker ein, die beispielsweise mit Hilfe spezieller High-Tech-Richtmikrofone ausschließlich die Stimme unserer Gesprächspartner*innen aufnehmen und diese über einen Empfänger via Induktion an die Hörsysteme weiterleiten. So wird der Störschall nahezu komplett unterbunden."