Sportlich und flexibel unterwegs – mit dem TRETS von HASE BIKES
Sportlich und flexibel unterwegs – mit dem TRETS von HASE BIKES
Nachgefragt bei Dario Valenti, HASE BIKES
04.03.2021
Aufs Rad, fertig, los – mit dem TRETS von HASE BIKES ist das auch für Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen kein Problem mehr. Und das Beste daran? Weil es eine Hilfsmittelnummer hat, bezahlt oder bezuschusst die Krankenkasse die Anschaffung des Trikes. Was das TRETS und generell die Arbeit bei HASE BIKES so besonders macht, darüber hat REHACARE.de mit Dario Valenti im Interview gesprochen.
Wenn die Ausdauer der jungen Fahrer*innen mal zur Neige geht, besitzt das TRETS eine Trailerfunktion und kann in ein paar Handgriffen an ein Fahrrad gekoppelt werden.
Herr Valenti, 2020 kam das TRETS auf den Markt. Was ist das Besondere daran?
Dario Valenti: Das TRETS ist ein Liege-Trike speziell für kleine Menschen von 1,00 bis 1,60 Meter Körpergröße. Die Listung als Hilfsmittel (22.51.02.0062) macht es zum idealen Therapierad für Kinder und Jugendliche. Durch seinen tiefen Schwerpunkt ist das TRETS extrem kippsicher. Der Untenlenker fördert zudem eine entspannte Sitzhaltung. Schutzscheiben und -bleche verhindern den Eingriff in die Laufräder. Spezielle Pedale sorgen dafür, dass die Füße nicht abrutschen können. Der Fünfpunktgurt hält die Fahrenden sicher im Sitz. Zudem ist dieser werkzeuglos verstellbar.
Außerdem zeigt das TRETS einige große Vorteile bei der Anpassbarkeit an zahlreiche Erkrankungen. Durch die Auswahl an Zubehör – wie beispielsweise die Einhandbedienung oder die Schiebestange – ist es insbesondere für Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen wie Zelebralparese oder Muskeldystrophie geeignet, die keine herkömmlichen Fahrräder oder Fahrzeuge – auch nicht mit Stützrädern – benutzen können. Und auch bei Koordinierungsschwierigkeiten, Balancestörungen, eingeschränkten Bewegungsabläufen – wie zum Beispiel bei Spastismus, Querschnittslähmung, Dysmelie oder Amputationen – ist das Trike die richtige Wahl.
Dank der modularen Bauweise ist das TRETS "mitwachsend" und je nach Behinderung durch verschiedenes Zubehör individuell anpassbar. Durch den niedrigen Schwerpunkt ist es zudem kippsicher. Fahrsicherheit und Coolness – das TRETS vereint beides.
Was bedeutet es für HASE BIKES, Kindern diese Art von Mobilität im Freien zu ermöglichen?
Valenti: Das kann ich am besten an einem Beispiel aus eigener Erfahrung erläutern:
Vor einigen Jahren habe ich das Projekt CHALLENGE WEEKS betreut, bei dem wir es Förderschulen ermöglichen, unsere Räder auszuleihen und in den Schulalltag oder Bewegungsunterricht einzubauen. Das Projekt läuft meist über einen Zeitraum von drei Wochen und ist nach wie vor sehr erfolgreich.
Meine Aufgabe war es, die Räder an das Lehrpersonal zu übergeben und eine technische Einweisung abzuhalten. Dafür war meist eine Handvoll Kids vor Ort, um die Trikes – und speziell das TRETS – auf dem Schulhof auszuprobieren. Viele der kleinen Tester*innen hatten sogenannte geistige oder körperliche Behinderungen und konnten sich teilweise nur mit Gehhilfen, Orthesen und Co. fortbewegen. Nach der Anpassung an das TRETS fuhren die Kinder eigenständig und mit einem breiten Grinsen im Gesicht über den Schulhof. Runde um Runde wurden sie immer sicherer auf unserem Liege-Trike. Dass sie teils starke Behinderungen haben, war ihnen kaum noch anzusehen. Ein toller Anblick, den wir Mitarbeiter*innen oft als "HASE-Moment" bezeichnen.
Was muss bei der Beantragung eines HASE BIKES als Therapierad beachtet werden?
Valenti: Diese Frage wird uns oft von Kund*innen oder Händler*innen gestellt. Deshalb haben wir einen Ratgeber mit dem Titel "Action auf Rezept" zusammengestellt, in dem der Ablauf Schritt für Schritt erläutert wird. Die Broschüre gibt es als PDF zum Herunterladen.
Wie wichtig ist Nutzer*innen-Feedback bei der Produktentwickung?
Valenti: Feedback unserer Kund*innen steht weit vorne bei der Produktentwicklung. Unsere Räder sollen schließlich benutzer*innen-optimiert sein. Das aktuelle TRETS ist dafür das beste Beispiel. Schaut man sich die Konstruktion des Kinder-Trikes an, fallen der niedrige Einstieg und flache Rahmen auf. Dadurch ist das Rad sehr kippstabil und das Ab- und Aufsteigen wird erleichtert. Zudem ist die Kette komplett gekapselt und verschwindet in einem Röhrchen. Die Räder sind mit Speichenschutzscheiben abgedeckt und es gibt einen Eingriff-Schutz, damit die Kleinen nicht in die Bremsscheibe fassen können. Potenzielle Verletzungsgefahren werden durch diese Maßnahmen ausgeschlossen. So können sich die Nutzer*innen voll auf ihre neugewonnene Mobilität konzentrieren.
Welche Stimmen gibt es von den kleinen Kund*innen oder deren Eltern, die bereits ein TRETS ihr Eigen nennen können?
Valenti: Die Stimmen sind durchweg positiv. Kinder, die aufgrund ihrer Behinderung vom Sportunterricht an herkömmlichen Schulen ausgeschlossen werden, legen mit unseren Liege-Trikes auf einmal Strecken über 30 Kilometer zurück.
Eltern können es kaum fassen, dass ihre Kinder plötzlich wieder Radfahren können oder es gerade mit dem TRETS erlernen.
Uns erreichen immer wieder Anrufe oder Mails, in denen Familien ihre Geschichte in Zusammengang mit einem HASE BIKE erzählen. Dass man am Ende des Tages mit einem guten Gefühl zu einer sinnstiftenden Arbeit in den Feierabend geht, ist ein schöner Nebeneffekt für uns als Mitarbeiter*innen.