Da es in der adaptiven Modebranche nicht nur um Funktionalität geht, sondern eben auch um Ästhetik und darum, in geschmackvoller Weise den eigenen Stil ausleben zu können, wird die Zielgruppe häufig aktiv in die Entwicklung der Modelinien mit einbezogen.
Bei Rolling Pants, die sich auf "multifunktionale und trotzdem stylische Fashion" spezialisiert haben, wirkt ein Kreativbeirat. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Kollektionen im Alltag zu testen, Feedback zu geben und an der Optimierung der Kleidungsstücke mitzuarbeiten.
Marken wie Kinetic Balance leben eine eigene Designphilosophie. Mittels Markenbotschafterinnn und -botschaftern kommen Feedback, Inspirationen und eigene Geschichten über Abenteuer oder sportliche Herausforderungen in die Webpräsenz.
Die Schneidermeisterin Jessica Lewerentz, die seit 2013 das Label Fadenstolz führt, setzt dagegen auf maßgeschneiderte Einzelstücke: "Mein Wunsch war es, dass Rollstuhlnutzende nicht nur anziehen müssen, was irgendwie verfügbar ist, sondern eine ebensolche Auswahl haben können wie Nicht-Rollstuhlnutzende."
Die Modedesignerin Anna "Fee" Franken, die Wundersee® Fashion betreibt, bietet seit 2022 "barrierefreie Designermode, die steht und sitzt". Sie legt neben rollstuhlgerechtem Design auch besonderen Wert auf feminine Schnitte. Ihr Label garantiert außerdem Nachhaltigkeit in Bezug auf Materialien und Produktion, recycelte Verpackungen sowie Mode Made in Germany.
Diese Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie Vernetzung und Austausch dafür sorgen können, dass Vielfalt entsteht und Nischen nach und nach besetzt werden.