Barrierefreies Reisen: Hilfsmittel für mehr Mobilität und Freiheit

Reisen gehört zu den schönsten Erfahrungen des Lebens. Doch für Menschen mit Behinderung sind dabei oft Barrieren zu überwinden, die andere nicht mal wahrnehmen. Umso wichtiger ist es, dass die Reisebranche immer stärker auf inklusive Lösungen setzt. Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche technische Innovationen, die das Reisen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen deutlich erleichtern.

Kompaktes Zuggerät für grenzenlose Mobilität

Das Empulse® F35 von Sunrise Medical ist ein leichtes und kompaktes elektrisches Zuggerät für Rollstühle. Mit einem Gewicht von 7,5 Kilogramm zählt es zu den leichteren Modellen in seiner Kategorie und eignet sich laut Hersteller besonders gut für kurze Ausflüge oder Reisen. Viele elektrische Rollstuhlzuggeräte sind oft relativ schwer und sperrig, doch das F35 bietet durch sein geringes Gewicht und das praktische Röhrendesign Vorteile: Es lässt sich problemlos im Auto verstauen und kann schnell am Rollstuhl befestigt oder wieder abgenommen werden.

Für Flugreisende bietet das F35 einen weiteren Pluspunkt: Der Akku ist von der International Air Transport Association (IATA) zugelassen, was die Mitnahme im Flugzeug ermöglicht. Ob im beruflichen Alltag, auf Reisen oder bei alltäglichen Besorgungen – das F35 könnte die Mobilität von Menschen mit Behinderung unterstützen und mehr Unabhängigkeit ermöglichen.

Carla Mertens, Director Marketing & Sales Excellence bei Sunrise Medical, unterstreicht die steigende Bedeutung von barrierefreien Flugreisen: "Wir beobachten derzeit eine stark wachsende Nachfrage in der Luftfahrtindustrie, Rollstuhlnutzende während ihrer gesamten Reise mit ihrem eigenen Stuhl zu begleiten. Unser Ziel ist es, dass Rollstuhlnutzende in Zukunft so flexibel und unabhängig reisen können wie jeder andere." Das F35 ist daher nicht nur ein Hilfsmittel für alltägliche Mobilität, sondern bietet auch eine Antwort auf die wachsenden Bedürfnisse von Reisenden mit Behinderung.

Autonomer Zugang zum Meer

Für viele bewegungseingeschränkte Menschen endet der Traum von einem Tag am Strand oft direkt an der Promenade. Hier setzt TOBEA mit seinem eigenständig ins Meer zu gelangen an – einem Hilfsmittel, das es ermöglicht, eigenständig ins Meer zu gelangen. Das nicht fest installierte Gerät wird bereits an über 250 Stränden in Ländern wie Griechenland, Italien und Kroatien genutzt und bietet Menschen mit Behinderung die Freiheit, ohne fremde Hilfe ins Wasser zu gehen und zu schwimmen.

Persefoni Bertzou, Marketing Managerin bei TOBEA, hebt die weite Verbreitung und einfache Nutzung des SEATRAC hervor: "Interessierte finden SEATRAC auf der Karte unter www.seatrac.gr und können den gewünschten Strand besuchen. SEATRAC wurde bereits an über 250 Stränden in Griechenland, Italien, Zypern, Litauen, Lettland, Kroatien und den VAE installiert und in den letzten 12 Jahren über 400.000 Mal genutzt!" Die beeindruckenden Zahlen zeigen, wie stark dieses Hilfsmittel das Leben von Menschen mit Behinderung an Stränden verändert hat und weiterhin verändert. Technische Innovationen können eben wirklich dazu beitragen, die Diskriminierung und Ausgrenzung am Strand zu verringern.

Leichte Rollatoren und mobile Atemhilfen

Ein weiteres Unternehmen, das sich der Verbesserung der Mobilität für Reisende mit Behinderung verschrieben hat, ist Drive DeVilbiss Healthcare. Das Unternehmen bietet eine breite Palette an Hilfsmitteln, die speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen entwickelt wurden. Besonders erwähnenswert sind die leichten und faltbaren Rollatoren sowie faltbare E-Scooter und Elektro-Rollstühle, die sich – so das Unternehmen – mühelos im Auto, Zug oder Flugzeug transportieren lassen. Zusätzlich bietet Drive DeVilbiss Healthcare mobile Geräte zur Atemwegstherapie an, die besonders für Menschen mit Atemwegserkrankungen während Reisen von großer Bedeutung sind.

Christian Kos, Director Product Management bei Drive DeVilbiss Healthcare erklärt: "Unsere Produkte sind so konzipiert, dass sie den spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Reisearten gerecht werden. Für Flugreisen bieten wir besonders leichte und kompakte Hilfsmittel an, die einfach zu transportieren sind und sich gut in den engen Platzverhältnissen eines Flugzeugs verstauen lassen." Er ergänzt: "Für Autoreisen sind die einfache Verstaubarkeit und schnelle Montage von großer Bedeutung, weshalb viele unserer Produkte faltbar oder zerlegbar sind."

Die Zukunft des barrierefreien Reisens

Die vorgestellten Hilfsmittel sind nur einige Beispiele dafür, wie Menschen mit Behinderung sicherer und selbstständiger reisen können. Doch damit das Reisen wirklich für alle barrierefrei wird, sind nicht nur technische Lösungen erforderlich, sondern auch ein grundlegender Wandel im Denken der Tourismusbranche. Unternehmen wie Sunrise Medical, TOBEA und Drive DeVilbiss setzen sich aktiv für die Entwicklung inklusiver Reisen ein, die den Bedürfnissen aller Reisenden gerecht werden.

Inklusion bedeutet jedoch mehr als nur den Zugang zu technischen Hilfsmitteln. Es erfordert eine Zusammenarbeit zwischen der Tourismusindustrie, Städten und Regierungen, um eine wirklich barrierefreie Infrastruktur zu schaffen. Sei es durch den Ausbau von rollstuhlgerechten Wegen, barrierefreien Hotelzimmern oder der Bereitstellung von Informationen zu barrierefreien Reisemöglichkeiten – die Reisebranche muss stärker in die Pflicht genommen werden, damit jeder Mensch die Möglichkeit hat, die Welt zu entdecken – unabhängig von seinen körperlichen Fähigkeiten. Denn wie Christian Kos betont: "Barrierefreie Lösungen sollten nicht nur eine Option, sondern ein Standard sein."

Auch Sunrise Medical (Halle 6/C09), TOBEA (Halle 5/G30) und Drive DeVilbiss Healthcare (Halle 6/D17) werden vom 25. bis 28. September 2024 als Aussteller auf der REHACARE vertreten sein.

Jennifer Meyer
REHACARE.de