Je weiter eine Demenz fortschreitet, desto wahrscheinlicher werden Dysphagien, also Schluckstörungen. Sie können Betroffene sehr belasten, denn Essen und Trinken sind nicht mehr so einfach möglich, es besteht die Gefahr des Verschluckens. Doch es gibt mittlerweile viele kleine Helfer auf dem Markt, die das Essen und Trinken sicher machen. Dazu gehören spezielle Becher und Gläser ebenso wie spezielle Nahrung. Ein pfiffiger kleiner Helfer ist zum Beispiel die Trinkhilfe sippa (hier ein Video über die Trinkhilfe von der REHACARE 2019) von der iuvas medical GmbH. Der Becher ist aus bruchsicherem Kunststoff und hat eine Membran, welche die Flüssigkeit stets am oberen Rand hält. Die Patient*innen trinken gefühlt somit immer aus einem vollen Glas und müssen den Kopf niemals in den Nacken legen, um das Glas zu leeren. Dr. Sebastian Hin hatte das Prinzip bereits einmal in unserem Nachgefragt-Interview vorgestellt: „Der Becher reduziert das Risiko einer Aspiration beim Trinken und kann als Hilfsmittel verordnet werden. Ein einzigartiger Mechanismus sorgt dafür, dass die Flüssigkeit immer oben am Becherrand steht. Somit kann der Becher mit gesenktem Kinn geleert werden. Diese Haltung, das Chin-Down-Manöver, erhöht den Schutz der Atemwege beim Trinken signifikant. Ein Entleeren des kompletten Bechers im Chin-Down-Manöver ist momentan nur mit sippa möglich.“
Auch andere Becher, etwa mit einem Nasenausschnitt oder einer konischen Form, erleichtern das Trinken, da der Kopf beim Trinken nicht in den Nacken gelegt werden muss. Ungeeignet bei Schluckstörungen sind hingegen herkömmlich Schnabeltassen, bei denen der Kopf in den Nacken gelegt wird, der Schnabel zu lang ist und bei denen die Menge der Flüssigkeit durch die Zunge reguliert werden muss. Sie eignen sich nur für Personen ohne Dysphagie!
Generell gibt es eine Vielzahl von Ess- und Trinkhilfen, die Menschen mit motorischen Einschränkungen helfen, länger selbstständig zu bleiben. Über verschiedene Alltagshilfen haben wir auch in diesem Artikel: Kleine Dinge, großer Nutzen: Hilfen für den Alltag berichtet.